Egoismus, Arroganz und Hochmut – die 3 größten Erfolgskiller

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Boxen bedeutet auch sich helfen zu lassen.

Egoismus, Einzelkämpfertum und mangelnder Teamgeist verhindern den Erfolg.

„Es ist leichter, ein Atom zu spalten, als ein Vorurteil“ (Albert Einstein). Das erlebe ich auch seit einigen Jahren. Und zwar immer dann, wenn ich erkläre, dass ich Boxen zur Persönlichkeits- und Teambildung heranziehe.

Dann schaue ich immer wieder in überraschte Gesichter. Und nicht selten höre ich dann folgende Meinungen:

  • Boxer sind ausnahmslos arrogante Egoisten.
  • Boxen fördert eine Ellenbogenkultur.
  • Boxen fördert eine Mentalität von Kampf, Aggression und Verbissenheit.

Boxen polarisiert! Aber wenn ich solche Statements höre, kann ich nicht anders, als genauer nachzufragen: „Ist ja interessant. Wie viele Boxer kennen Sie denn? Haben Sie selber schon einmal geboxt?“

Auf diese Frage folgt meist keine Antwort, nur betretenes Schweigen.

Okay, ein bisschen kann ich es schon nachvollziehen. Für den Laien sieht ein Boxkampf aus wie eine wilde Schlägerei, und es ist für Außenstehende sicherlich schwer zu verstehen, warum sich die zwei Sportler im Ring so etwas freiwillig antun. Das geübte Auge sieht in einem Boxkampf jedoch etwas ganz anderes: Psychologie und Strategie.

Im Folgenden möchte ich mit ein paar Vorurteilen über das Boxen aufräumen und beschreiben, wie sich die drei Erfolgskiller ins Positive verkehren. Zuvor ist es gut zu wissen, was diese drei Erfolgskiller bewirken können:

  • Arroganz – „Ich brauche niemanden, um ans Ziel zu kommen.“ Arroganz verhindert Anerkennung und Zugehörigkeit.
  • Egoismus – „Es geht einzig und allein um mich und meinen Erfolg.“ Egoismus belastet andere – und hat auch keine positive, nachhaltige Wirkung auf mich.
  • Hochmut – „Ich bin der Größte!“ Selbstüberschätzung führt zu Misserfolg und sozialer Distanz.

Der Sportler und die Führungskraft wollen doch genau das Gegenteil: Anerkennung und Zugehörigkeit, gemeinsamen und persönlichen Erfolg in einem und soziale Nähe. Aber wie können wir das erreichen?

Egoismus verhindert im Boxen und im normalen Leben Erfolg

Kein Athlet, der ernsthaft gewisse Ziele verfolgt, kommt auf die Idee, ganz alleine zu trainieren. Wer Erfolg haben will (auf kleiner und erst recht auf großer Ebene) braucht ein Team.

Der Boxer setzt auf Trainingspartner/ Sparringspartner, und zwar nicht nur für das Training im Allgemeinen, sondern für seine mentale und körperliche Entwicklung im Besonderen. Er macht Fehler, um daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.

Und er braucht viele Menschen in seinem direkten Umfeld, die ihn betreuen und beraten: Physiotherapeuten, Masseure, Ernährungsberater, Promoter, …Vor allem aber setzt er auf einen guten Trainer.

Ein Trainer ist im Idealfall neben seinen Fachkenntnissen auch psychologisch und pädagogisch geschult. Er setzt diese Fähigkeiten geschickt ein, um den Athlet noch besser in seiner Persönlichkeits- und Leistungsentwicklung zu unterstützen.

Er hat die Aufgabe, das Training so zu gestalten, dass sich die Leistung erhöht, ohne dabei die wichtigen Regenerationsphasen zu vernachlässigen. Für einen guten Trainer hat die Gesundheit seines Schützlings immer oberste Priorität!

Deshalb muss er ihm beibringen, dass im Sparring sowie im Wettkampf Egoismus, Arroganz und Hochmut schlechte Berater sind. Wer diese Eigenschaften zeigt, bekommt sofort eine ungefilterte, schmerzhafte Rückmeldung zu spüren.

Wer sich zu sicher ist, verliert seine Konzentration, seine Leidenschaft und den notwendigen Biss. Und schneller als gedacht landet der Gegner einen „lucky punch“. Dauerhafter, also nachhaltiger Erfolg ist ein Projekt über mehrere Jahre und erfordert über diesen Zeitraum die richtige Einstellung dazu. Bei Profis dauert das mitunter Jahrzehnte.

Harte und ergebnisorientierte Arbeit ist jedoch nicht nur beim Boxen erforderlich, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Das gilt für den Job und das Privatleben gleichermaßen.

Ein Mammutprojekt im Job zum Ziel zu führen oder der Wunsch, endlich mehr Sport in den Alltag einzubauen; alles wichtige Ziele, größere und kleinere. Für alle gilt, die Umsetzung dieser gesteckten Ziele zu starten, sich aufzuraffen und anzufangen.

Mir ist durchaus bekannt, dass der Glaube an den inneren Schweinehund weit verbreitet ist. Und dass er schuld daran sein soll, dass wir oftmals nicht ins Handeln kommen und ausgebremst werden. Doch das sind genau genommen nur faule Ausreden; den inneren Schweinehund gibt es meiner Meinung nach nicht! Wir müssen uns ab einem gewissen Niveau (nicht nur) beim sportlichen Training von diesem Gedankenkonstrukt verabschieden und anfangen, Verantwortung für uns selbst und unser Handeln übernehmen.

Dazu gehört ein gutes Training, dass klassische Eigenschaften wie Selbstführung und Respekt anderen gegenüber ebenso schult wie Ehrlichkeit, Mut und Leidenschaft, Loyalität und Integrität, Fairness und Selbstdisziplin. Und vor allem braucht es Ziele, die den Boxer, die Sie immer wieder antreiben und zu mehr Leistung motivieren.

Stimmige Ziele und innere Bilder weisen den Weg

Der Boxer, der Manager und die Führungskraft – alle haben sie ein präzises Ziel vor Augen. Doch nicht nur sie alleine! Nein, sondern das ganze Team, dass zur Zielerreichung beitragen soll. Deshalb ist es wichtig zu vermitteln und wahrzunehmen, dass nicht nur der Boxer oder der Chef dieses Ziel haben.

Das gesamte Team, das hinter ihnen steht; alle haben das gleiche Ziel im Kopf, schwören sich gemeinsam darauf ein und führen aus, was von ihnen im Sinne der Zielerfüllung erwartet wird. Jedes Teammitglied ist wichtig – wie ein Zahnrad im Getriebe – und sei es noch so klein. Das sollte niemand vergessen.

Bevor es also an die Umsetzung geht, muss jedes einzelne Teammitglied das gemeinsame Ziel wie auch seine eigene, spezielle Aufgabe genau kennen. Das bedeutet aber auch, dass es der Anspruch eines jeden Teamplayers sein muss, persönliche Eitelkeiten und Animositäten abzulegen und miteinander für das Ziel zu kämpfen.

Dieser Einsatz muss Tag für Tag durch teamorientiertes Handeln erbracht werden. Nur auf diese Weise kann Teamwork funktionieren. Lippenbekenntnisse bringen das Team nicht weiter. Doch das ist noch nicht alles.

Kritikfähigkeit ist für ein effektivarbeitendes Team ebenso wichtig. Sicherlich wird der Ton manchmal laut und schroff – und nicht immer herrschen Friede, Freude, Eierkuchen. Keine Sorge, das ist sogar der Sache förderlich, weil Reibung erst für die notwendige Dynamik im Team sorgt.

Klare Worte können (und sollen) wie ein reinigendes Gewitter sein. Verborgene Brandherde können dann erst gar nicht entstehen – und alle Beteiligten können sich sofort wieder auf das Ergebnis konzentrieren.

Und noch etwas sollte beherzigt werden: Leistungs- und Erfolgsdruck sind tägliche Begleiter, die akzeptiert werden müssen. So lange die Phasen von An- und Entspannung in einem vernünftigen Gleichgewicht stehen, die Gesundheit nicht ernsthaft gefährdet ist und Fortschritte erzielt werden, ist die Strategie genau richtig!

Die Welt infrage stellen – um sie aus den Angeln zu heben

Niemand muss Wettkämpfe bestreiten, um vom Boxen zu profitieren. Im Box-Coaching geht es bei den Trainings in erster Linie darum, die Persönlichkeit zu stärken. Innere Stärke entsteht vor allem durch Selbstreflexion.

Dieser Prozess wird durch das Boxen sogar verstärkt, weil sich der Sportler in einer neuen, unbekannten Stress-Situation wiederfindet, mit der er zurechtkommen muss. Gelingt ihm das, wird aus einer starken Persönlichkeit eine starke Führungskraft, die sich selbst und andere zu Spitzenleistungen führen kann. Wir können viel mehr als wir uns zutrauen.

Allerdings sind unsere Ressourcen begrenzt – und der Tag hat nur 24 Stunden. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Deshalb ist ein gutes Zeitmanagement Gold wert. Konzentrieren Sie sich auf Ihre eigenen Projekte. Beginnen Sie damit, die tägliche Routine regelmäßig zu hinterfragen und die Ergebnisse als Entscheidungsgrundlage für die weitere Vorgehensweise zu verwenden; bestimmte Prozesse zu optimieren.

Lassen Sie etwas weg, wenn die Qualität dadurch nicht geschmälert wird. Oder delegieren Sie einzelne Punkte, um Ihre Stärken besser einsetzen zu können.

Das sind gute Gründe für den Aufbau eines Teams, in dem Respekt, Vertrauen und Offenheit eine große Rolle spielen. Je größer das Vertrauen innerhalb des Teams, desto erfolgreicher wird es sein. In Ihrem Team übernimmt jeder Teamplayer nur die Aufgaben, die er besonders gut kann und die ihm Freude bereiten.

Traditionelle Denkweisen aufbrechen

Karriere, Erfolg, … alles „leere“ Wörter. Ja, leere Wörter! Bei diesen Begriffen entsteht in den Köpfen der Menschen kein einheitliches Bild. Jeder interpretiert die Schlagwörter Karriere, Erfolg und Leistung für sich persönlich – und deshalb jeder anders.

Wichtig ist eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Begriffen, verbunden mit der Antwort auf die Frage, was die eigene Interpretation dieser Begriffe für jeden persönlich bedeutet.

Traditionell wird Karriere und Erfolg gerne mit Status, Geld und Macht in Verbindung gebracht. Doch in der öffentlichen Meinung zeigen sich auch andere Tendenzen und Interpretationen. Wir hinterfragen den Sinn der Zeit, unserer Arbeit.

Aus meiner persönlichen Sicht kann ich nur sagen: Lösen Sie sich von den gängigen Denkmustern. Denken Sie anders, denken Sie neu. Und vor allem handeln Sie anders und handeln Sie auf eine neue Art und Weise – und kümmern Sie sich um ein eigenes Kompetenzteam.

Es ist völlig unerheblich, welchen Weg Sie einschlagen. Sie werden sich immer wieder neuen Themen und Herausforderungen stellen müssen. Sei es aufgrund rechtlicher Rahmenbedingungen, wirtschaftlicher Veränderungen oder gesellschaftlicher Entwicklungen. Und dann geht es oftmals um sehr praktische und konkrete Fragestellungen.

Dankbarkeit, Klarheit und Konsequenz statt Egoismus

Sie, ich, wir alle gestalten unsere Zukunft mit Hilfe klarer Entscheidungen, jeden Tag aufs Neue. Eine glasklare Entscheidung setzt allerdings voraus, sich auch darüber „im Klaren“ zu sein, wohin die Reise gehen soll.

Optionen gibt es viele; das gilt für Ziele genauso wie für Entscheidungen. Ein klar definiertes und mit allen Sinnen beschriebenes Ziel bleibt im Bewusstsein. Schreiben Sie es auf! Dann wissen Sie immer ganz genau, wofür Sie kämpfen und arbeiten; ganz gleich, in welcher Phase Sie sich gerade befinden. Sie kennen doch die Gründe dafür, warum dieses Ziel eine besondere Bedeutung (für Sie) hat. Hören Sie ruhig auf Ihre Intuition; sie wird Ihnen den Weg ebnen.

Träumen Sie von einer Zukunft, in der Sie gerne leben und arbeiten würden – und dann handeln Sie. Erarbeiten Sie sich im positiven Sinne eine gewisse Routine, die Sie Ihrem Ziel jeden Tag ein Stück näher bringt. Und seien Sie dankbar Ihrem Team und sich selbst gegenüber, wenn Sie es geschafft haben. Dieses Gefühl ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.

Fazit

Niemals allein ist der Schlüssel zum Erfolg. Große Erfolge sind immer das Ergebnis einer geschlossenen Team-Leistung. Scharen Sie ein kompetentes (Experten-) Team um sich und bauen Sie innerhalb dieser Gemeinschaft strategische Partnerschaften auf. Sehen Sie sich als Einheit und sorgen Sie dafür, dass diese Einheit immer Hand in Hand arbeitet, alle mit dem gleichen Ziel im Visier. Gemeinsam wird der große Coup gelingen. Viel Erfolg!

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Bild im Artikel „Egoismus“: ©privat