„Wer giert, verliert!“

Beim Boxen heißt es: „Wer giert, verliert!“

In meinem Netzwerk habe ich Finanz-Experten, bei denen heißt es „Gier frisst Hirn.“

Ein gewisses Maß an Gier ist absolut notwendig, um Ziele zu erreichen. Das Ziel ist das Objekt der Be-Gier-de. Etwas, das man begehrt. Etwas, das man haben will. Oder etwas, das man nicht mehr haben. Die Gründe oder die Motive sind sehr individuell.

Der liebe Gott oder wer auch immer hat es so eingerichtet, dass wir nicht jedes Ziel sofort erreichen. Das wäre ehrlich gesagt auch ziemlich langweilig – auch wenn das viele Menschen gerne hätten.

Die meisten Menschen möchten gerne sofort mehr Erfolg, mehr Glück, mehr Geld, einen Traumjob, weniger Stress, eine erfüllte Partnerschaft, weniger Gewicht – und das Ganze sofort, ohne Arbeit und ohne Aufwand und getreu dem Motto: „Lieber Gott, gib mir Geduld – aber mach schnell!“

Sorry, aber so geht das leider nicht. Viele der oben aufgezählten Ziele sind möglich – nur nicht sofort. Das braucht Zeit, genauer gesagt Entwicklungszeit- und diese Zeit ist voller Schmerzen, sogenannter Entwicklungsschmerzen.

Vieles haut nicht so hin, wie wir uns das vorstellen. Es gibt Rückschläge, die wir nicht haben kommen sehen. Wir haben mit Selbstzweifeln, Krisen und Enttäuschungen zu kämpfen und sind manches Mal auch kurz davor, alles hinzuschmeißen und (unser Ziel) aufzugeben. Was wir brauchen ist ein gutes Maß an Gelassenheit, Beharrlichkeit und Vertrauen.

Es geht darum, die harten Ziele weich zu managen oder, wie ich sage, „mit weichen Bandagen zu kämpfen“.

„Wer giert, verliert!“ – In der Ruhe liegt die Kraft

Auf dem Weg zum Ziel treten Probleme auf. Das war so, ist so und wird auch immer so sein. Probleme sind dazu da, gelöst zu werden. Lösen Sie die Probleme solange sie klein sind. Meistens bekommen wir auch immer genau die Probleme, die wir gerade so lösen können. An diesen Problemen können wir uns reiben und Erfahrung sammeln. Wir lernen etwas über uns und unsere Mitmenschen.

Geprägt durch Erziehung und Ausbildung haben wir gelernt, dass Probleme meist an dem Ort behoben werden, wo sie auftreten. Wenn Sie Kopfschmerzen haben, nehmen Sie eine Kopfschmerztablette. Wenn Sie Stress haben, erhalten Sie Tipps zum Stressabbau. Das kann aber leider auch zu neuen, noch größeren Problemen führen; aus Kopfschmerzen wird Migräne, Stress wird zum chronischen Stress. Und das wiederum führt zu einem gesundheitlichen K.o., den es unbedingt zu vermeiden gilt.

Zu dem Thema Gesundheitlicher K.o. habe ich schon mal geschrieben. Lesen Sie bitte hier:

Meine Aufgabe als Sparringspartner ist es, zusammen mit meinen Klienten das Problem zu identifizieren, solange es klein ist und dann bestmögliche Lösungen zu entwickeln. Dazu habe ich mir in den letzten Jahren ein Netzwerk von Spezialisten (Wissenschaftlern, Managern, Ärzte, Coaches, Therapeuten, Trainer, Ernährungsberater) aufgebaut, die je nach Bedarf hinzugeschaltet werden. So gibt es schnelle Lösungen, die ich zusammen mit den Klienten durchgehen kann. Anschließend prüfen wir, welche Lösung den größtmöglichen Nutzen darstellt.

„Wer giert, verliert!“-  Bleiben Sie „cool“

Wenn Sie meine Artikel schon länger lesen, dann wissen Sie, dass die Zielerreichung einem Boxkampf ziemlich ähnlich ist. Deshalb nutze ich das Boxen auch in Seminaren und im Coaching. Das hat pädagogische Gründe. Denn das, was ich erfahre und selber tue, lerne ich am schnellsten.

Beim Boxen haben Sie einen Gegner und ein Ziel. Wenn ein Boxer in den Ring steigt, dann will er gewinnen. Wenn Sie antreten, ein Ziel zu erreichen, dann gehe ich davon aus, dass Sie das Ziel auch erreichen, also ebenso gewinnen wollen.

Im normalen Leben haben Sie auch mehrere „Gegner“ (einer davon sitzt in ihrem Kopf), der Sie hindert, Ihr Ziel zu erreichen.

Rückschläge bleiben nicht aus.Das ist anfangs nicht angenehm, sondern Teil des Spiels. Nach einer Weile gewöhnen Sie sich daran und finden all das nicht mehr so erschreckend wie zu Beginn.

Ich weiß noch, als ich mit dem Boxen angefangen habe. Da konnte ich mir einfach nicht vorstellen, geschlagen zu werden. Mit einigen Jahren Abstand ist das heute kein Problem mehr. Das ist zwar nicht angenehm, aber es gibt Schlimmeres.

Durch das Boxen können Sie Verhaltensweise erlernen, auf welche Art und Weise Sie mit Rückschlägen umgehen. Dazu gehören die innere Haltung und die nach außen sichtbare Verhaltensweise.

Sie können Angriffen aus dem Weg gehen, Sie können den Angreifer ins Leere locken, Sie können aber ebenso ausweichen und (dann) kontern. Sie haben viele Möglichkeiten und jede hat ihre Berechtigung und ihre Vorteile.

Allen gemeinsam ist, dass Sie lernen, mit Rückschlägen souverän umzugehen und entsprechend der Situation entsprechend angemessen und flexibel zu reagieren.

Wichtig ist: Egal, was im Ring passiert, bleiben Sie ruhig und gelassen. Jetzt nicht durchdrehen und vorschnelle Entscheidungen treffen, die dann möglicherweise zu einem K.o. führen. Atmen Sie durch.

Wenn Sie zu gierig sind, verpulvern Sie zu schnell Ihre Kraft, die Ihnen dann hinten heraus zum Erreichen des Ziels fehlt. Das ist blöd. Denn Sieger sind Sie erst, wenn der Kampf zu Ende ist und nicht schon nach dem Gewinn der ersten Runde.

Fazit

Im Boxen und im normalen Wirtschaftsleben ist es notwendig zu lernen, wie Sie mit der eigenen „Gier“ umgehen. „Gier frisst Hirn“, sagen die Finanzexperten. „Wer giert, verliert!“, heißt es im Boxsport. Bleiben Sie deshalb ruhig. Behalten Sie einen kühlen Kopf und Ihre volle Konzentration. Teilen Sie sich Ihre Kräfte gut ein. Erarbeiten Sie sich Chancen und nutzen Sie diese – auch wenn es einmal weh tut. Nur so kommen Sie dem Ziel und einem Sieg tatsächlich näher.

Ihnen hat der Blog-Artikel gefallen?

Dann tragen Sie sich jetzt in den Newsletter von Christoph Teege ein. Sie bekommen dann per Mail jeden Blog-Artikel, Neuigkeiten und das E-Book “Selbstbehauptung und die Kunst, Ziele gesund zu erreichen”.

 

Bilder im Artikel „Wer giert, verliert!“ ©privat