Ich stelle immer wieder fest, dass eine Mehrzahl von Menschen „Boxen“ häufig mit „Gewalt, Brutalität und Verletzung“ assoziiert. Umso erstaunter sind dann die Gesprächspartner, wenn ich ihnen erzähle, als Box-Coach arbeite.
Und bereits jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Einige finden das spannend, andere können (oder wollen) sich das nicht vorstellen. Gut für mich. Klare Positionierung sorgt dafür, dass ich mit den Menschen spreche, die das spannend finden. Die anderen werde ich nicht überzeugen – das ist nur Zeitverschwendung.
Im Gespräch erkläre ich dann, dass viele Menschen Boxen nur von Boxkämpfen im Fernsehen kennen. Und klar, in den Boxkämpfen geht es zur Sache. Da gibt es blutige Nasen, blaue Augen und geschwollene Gesichter – und ganz ehrlich, das wollen die Leute sehen. Die Boxer sind speziell darauf vorbereitet und gehen das Risiko bewusst ein. Und bei den Profis ist es einfach deren Beruf.
Boxen macht körperlich stark
Eine Studie des BKK Bundesverbandes hat ergeben, dass Erkrankungen, die im Berufsleben entstehen, alleine volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von jährlich 43,9 Milliarden Euro verursachen. Davon gehen 9,2 Milliarden Euro auf das Konto von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Auf Platz zwei folgen – mit steigender Tendenz – psychische Erkrankungen (4,7 Milliarden Euro).
Boxen ist eine ideale Präventiv-Maßnahme, um diesen arbeitsbedingten Erkrankungen vorbeugend entgegenzuwirken. Boxen hilft dabei auf zwei Ebenen. Zum einen ist es ein effektives Ganzkörpertraining. Bei kaum einer anderen Sportart werden Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Kraft in so kurzer Zeit so intensiv trainiert. Beim Boxen ist ein Trainingsziel der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Es wird gelernt, seine Kraft gezielt einzusetzen, um im Training wortwörtlich „über die Runden“ zu kommen – und spürt, wie wichtig Pausen sind.
Zum anderen wirkt sich Boxen positiv auf die Psyche aus. Es stärkt Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit und führt zu innerer Gelassenheit. Somit ist Boxen ein ideales Kontrastprogramm in der heutigen, schnelllebigen Zeit.
Für Unternehmen ist das Boxen interessant, weil es orts- und witterungsunabhängig und für jeden Menschen machbar ist, weil die Trainingsintensität an den eigenen Fitness-Level angepasst werden kann.
Boxen macht mental stark
Ich kenne nur wenige Menschen, die umsetzen, was sie sich vornehmen. Häufig bleiben es Wunschträume. Dabei ist es so einfach, Gewohnheiten zu ändern. Es gilt nur, die eigenen Ego-Schmerzen aushalten zu können. Ego-Schmerzen nenne ich die Eigenschaften und Verhaltensweisen, die den Erfolg ausbremsen.
Viele haben keine Geduld mehr für den Lernprozess und sind wütend, wenn ihnen Fehler unterlaufen. Hinzu kommt, dass sich viele Menschen mit denen vergleichen, die schon länger trainieren. Das macht sie wütend und zugleich unsicher. Dabei ist das ganz normal und logisch! Im Training passieren Fehler und Menschen, die länger trainieren, sind nun einmal besser als Anfänger.
Diese Ego-Schmerzen will man nicht. Sie frustrieren, nerven und tun mitunter höllisch weh! Das Entscheidende ist: Viele können diese Schmerzen nicht aushalten, geben deshalb zu früh auf oder, noch schlimmer, fangen gar nicht erst an.
Die Folge ist dann in logischer Konsequenz, dass nichts passiert.
Schmerz geht, Erfolg bleibt
Durch das Boxen habe ich die Erkenntnis gewonnen, Schmerzen aushalten zu können – und manchmal auch zu müssen, um den gewünschten Erfolg zu erzielen. Da gehören Rückschläge, die ich einstecken muss, genauso dazu wie Muskelkater nach dem ersten Training. Und so ist es auch mit den auftretenden Ego-Schmerzen im Sparring gegen bessere Boxer. Diese Schmerzen lösen jedoch einen Lern- und Entwicklungsprozess aus, an dessen Ende die Erreichung des gewünschten Ziels steht.
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Bild im Artikel Box-Coaching: copyright privat