Nichtraucher werden. Das ist eine gute Idee!
Aus zwei Gründen ist der heutige Tag, also der 31. Mai 2015, ein besonderer Tag.
Erstens ist es der offizielle Weltnichtrauchertag. Zweitens ist es auf den Tag genau zwei Jahre her, dass ich beim Quizboxen den letzten Kampf gemacht habe und Weltmeister im Quizboxen (Video) wurde.
Nichtraucher werden – mein eigener Weg
Der Weg dorthin begann im Jahr 2008, als ich Nichtraucher werden wollte. Ich hab nicht viel geraucht, vielleicht umgerechnet eine Schachtel am Tag. Unter der Woche habe ich die Zigaretten gedreht und am Wochenende bin ich mangels koordinativer Fähigkeiten (oder sagen wir unter Alkohol-Einfluss) auf Zigaretten-Schachteln umgestiegen.
Hätte ich mich hier nicht schon durchgeboxt, wäre die Teilnahme am Ironman ein Traum geblieben und meine Bewerbung bei „Schlag den Raab“ mehr als unwahrscheinlich gewesen: Und diese Wahnsinns-Erfahrung beim Quizboxen hätte ich bestimmt niemals machen dürfen. Rückblickend betrachtet war es eine ziemlich gute Entscheidung, Nichtraucher zu werden.
In den kommenden Wochen möchte ich mehr über Fitness als Lifestyle schreiben und das (hoffentlich) gute Wetter nutzen, Sie noch stärker für mehr Gesundheit, Fitness und Vitalität zu motivieren. Anfangen möchte ich heute mit einem Artikel darüber, wie Sie Nichtraucher werden können – und dass ganz ohne Kaugummis, Sprays und sonstige Hilfsmittel.
Nichtraucher werden: Warum ist es so schwierig?
Können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie das erste Mal geraucht haben? Wahrscheinlich war Ihnen nach der ersten Zigarette schlecht oder sogar kotzübel. Und vielleicht haben Sie sich damals gefragt, warum Sie sich das freiwillig antun. Mit der zweiten Zigarette war das Gefühl schon weniger intensiv, mit der dritten wurde es noch schwächer – und nach der ersten Schachtel haben Sie diesen „Kick“ als richtig gut empfunden. Wochen, Monate und Jahre später spüren Sie von diesem „Kick“ kaum noch etwas.
Das Rauchen ist nichts Besonderes mehr, sondern zur Selbstverständlichkeit, zur Gewohnheit, zu einem Ritual geworden. Morgens nach dem Aufstehen schon gleich die erste, die nächste nach dem Frühstück und noch eine auf dem Weg zur Arbeit. Und während der Arbeitszeit jede Stunde eine „Raucherpause“. Rauchen ist zur Normalität geworden, die Zigarette ihre ständige Begleiterin.
Und jetzt wird diese liebgewonnene Gewohnheit abgeschafft und „einfach so“ mit dem Rauchen aufgehört. Doch ehrliche Überzeugung will sich noch nicht einstellen. Selbstzweifel, Unsicherheit und die nackte Angst, es nicht zu schaffen oder zuzunehmen, nagen an Ihnen und Ihrem Selbstwertgefühl.
1) Angst, es nicht zu schaffen.
Sie stoppen den Griff zur Zigarette und halten durch – vielleicht ein paar Stunden, Tage oder vielleicht auch eine Woche. Doch die Gewohnheit ist stärker und irgendwie möchte man auch dazu gehören. Schließlich vermittelt Ihnen die Zigaretten-Werbung das Gefühl von Abenteuer, Freiheit und Männlichkeit, wenn Sie rauchen. Das hat die Werbung echt gut vermittelt. Das Ende vom Lied: Schließlich wird der gute Vorsatz über Bord geworfen und wieder mit dem Qualmen begonnen – Mist! Und zu allem Überfluss sind dann ganz schnell ein paar schlauen Leute um Sie herum, die noch Salz in die Wunde kippen: „Hab ich doch gleich gesagt, dass du das nicht schaffst. Du hast keine Selbstdisziplin und bist nicht willensstark genug.“ – Sätze wie diese sind ein Schlag ins Gesicht und tun richtig weh. Und um sich die Enttäuschung zu ersparen, trauen sich die meisten Menschen gar nicht erst, mit dem Rauchen aufzuhören.
2) Angst vor der Gewichtszunahme
Der zweite Punkt ist die Angst, an Gewicht zuzulegen, sobald mit dem Rauchen aufhört wird. Angehende Nichtraucher werden aber nicht dicker, weil sie mit dem Rauchen aufhören. Sie werden dick, weil sie bereits das kleinste Verlangen nach der Zigarette mit Cola, Keksen und Schokolade und anderen Süßigkeiten befriedigen wollen. Diese zuckerhaltigen Süßigkeiten sind die Übeltäter für die Gewichtszunahme nach dem Raucher-Stopp, nicht die Abstinenz.
Nichtraucher werden – was geben Sie wirklich auf?
Wenn Sie aufhören wollen, dann müssen Sie selbstkritisch sein und Ihre Gewohnheiten erkennen.
- In welcher Situation rauchen Sie?
- Wann rauchen Sie (Tageszeit)?
- In der Gesellschaft von welchen Menschen rauchen Sie?
- Wie fühlen Sie sich, bevor Sie eine rauchen wollen?
- Was ist der Grund, warum Sie gerade jetzt rauchen wollen?
Lassen Sie sich Zeit und finden Sie die Antworten auf diese Frage heraus. Die Momente häufen sich, in denen Sie selbst erkennen werden, dass es keinen vernünftigen Grund für das Weiterrauchen gibt. Aber das müssen Sie selber herausfinden. Diesen Aha-Moment können Sie nutzen, um sich gedanklich auf die Zeit nach der letzten Zigarette einzustellen.
Die Vorbereitungszeit
Sie wissen jetzt, wann, wo und warum Sie rauchen. Das ist gut. Starten Sie jetzt mit Überlegungen, was sie tun können, um nicht in Versuchung zu geraten. Klar, Sie können sich nicht die ganze Zeit irgendwo einsperren. Aber vielleicht können Sie für einen Zeitraum einfach „untertauchen.“
Ich hab das so gemacht, dass ich mir zwei Wochen Urlaub genommen und niemanden aus meinen Freundeskreis davon erzählt habe. So bin ich der Versuchung auf der Arbeit rauchen zu wollen aus dem Weg gegangen. Wenn Einladungen auf irgendwelche Partys am Wochenende gekommen sind, habe ich die mit der Begründung abgesagt, dass ich von der Arbeit so kaputt sei. Ja, das war eine Notlüge. Hätte ich aber die Wahrheit gesagt, hätte ich mich rechtfertigen müssen – und das kostet Kraft. So hatte ich zwei Wochen Zeit für die erste Phase nach der letzten Zigarette.
Die letzte Zigarette und dann dranbleiben und durchboxen
Sie sind müde, gereizt und schlecht drauf, weil Sie das Gefühl haben, Ihnen fehlt irgendwas. Das ist aber nur Kopfsache. Ihnen fehlt überhaupt nichts! Ganz im Gegenteil. Ihr Körper regeneriert sich. Wenn Sie müde sind, dann schlafen Sie. Wenn Sie schlecht drauf sind, dann tun Sie etwas, was Ihnen gut tut (außer Süßigkeiten essen!). Vielleicht hören Sie Musik oder fangen Sie mit Sport an. Das war für mich auch der Impuls, mit dem Laufen anzufangen. Am Anfang taten mir nach 20 Minuten die Beine weh. Aber ich bin drangeblieben und der Sport hat mir mehr gegeben als es die Zigaretten jemals gekonnt hätten.
Jetzt wird es noch mal eklig
Wenn es hart auf hart kommt, dann habe ich für Sie noch einen absoluten Geheimtipp aus eigener Erfahrung. Wenn das Verlangen richtig stark war, habe ich einen benutzen Aschenbecher genommen und Wasser hinein gefüllt. Anschließend habe ich mir vorgestellt, dass ich den Inhalt des Aschenbechers esse und trinke!
Um diese Vorstellung zu verstärken, habe ich noch kräftig dann gerochen. Glauben Sie mir: Der Geruch von nassen alten Kippen und die Imagination, den Inhalt des Aschenbechers zu essen und zu trinken unterdrückt jede Lust auf eine Zigarette. Wenn ich das nicht essen will, warum sollte ich es dann durch Inhalation meinem Körper zuführen? Nein, das wollte ich nicht. Definitiv nicht!
Fazit
Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass sich Veränderung von Gewohnheiten wie mit dem Rauchen aufzuhören immer von innen nach außen vollziehen muss. Erst wenn Sie bereit sind, Ihre aktuelle Situation zu hinterfragen, haben Sie gute Erfolgschance darauf, dass Sie die Veränderung konsequent durchziehen und durch eine neue angenehme Gewohnheit wie beispielsweise Sport ersetzen.
In den nächsten Wochen kommen weitere Artikel, die Lust auf Fitness, Sport und Bewegung machen. Das verspreche ich Ihnen. Also bleiben Sie dran, es lohnt sich
Bild im Artikel Nichtraucher: ©privat