Schwäche zu zeigen oder dies öffentlich zuzugeben, ist in unserer Gesellschaft selbst heute noch verpönt. Aussagen wie
- „Ich habe keine Zeit.“
- „Ich muss stark sein.“
- „Ich darf keine Schwäche zeigen.“
sind vor allem von Leistungsträger, Führungskräften und Managern immer wieder zu hören. Aber warum ist es insbesondere für Menschen in Top-Positionen so schwer,
- auch einmal „Nein“ zu sagen oder sich Auszeiten zu gönnen, („Ich habe keine Zeit.“),
- so wichtig, nach außen immer den starken Typen zu spielen, den nichts aus der Ruhe bringt,
(„Ich muss stark sein.“), - ein Muss, ständig unter Strom zu stehen – ohne Pause und ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit („Ich darf keine Schwäche zeigen.“)
Was um Himmels willen ist daran so verkehrt, vor allem sich selbst einzugestehen, dass es zu viel wird und deshalb um Hilfe zu bitten?
Daran ist doch nichts für das man sich schämen müsste!
Und apropos Zeit: „Ich habe keine Zeit!“ bringt nicht wirklich zum Ausdruck, was eigentlich gesagt werden soll. Richtiger wäre: „Ich nehme mir keine Zeit.“ Zeit habe ich jeden Tag – genau 24 Stunden!
In puncto Schwäche habe ich eine eigene These aufgestellt: Wenn ich keine Schwäche zeige, werde ich vom Leben in die Schwäche gezwungen.
Es gibt im Leben genügend Momente und Situationen, in denen wir auf fremde Hilfe angewiesen sind. Wer das nicht zugeben will oder kann, wird getreu dem Motto „Wer nicht hören will muss fühlen“ entsprechende Erfahrungen sammeln.
Es geht nicht darum, seine Schwächen in der Öffentlichkeit zu outen. Selbstverständlich muss nicht jeder einen schwachen Moment mitbekommen. Vor allem nicht im Wettkampf oder wenn es gerade auf etwas Entscheidendes ankommt. Dann ist Schwäche keinesfalls angebracht. In einer Wettkampfsituation dürfen (insbesondere für den Gegner) keine Zweifel am Sieg erkennbar sein. Der „Athlet“ muss von Kopf bis Fuß auf Sieg eingestellt sein.
Durch Meditation zur Ruhe kommen
Trotzdem müssen wir auf uns aufpassen. Glaubenssätze wie oben zitiert erzeugen negativen Stress. Stress ist häufig nichts anderes als Angst:
- Angst, etwas nicht zu schaffen,
- Angst, unpünktlich zu sein,
- Angst vor der eigenen Courage oder
- Angst davor vor dem Urteil anderer, wenn Fehler passieren.
Stress ist völlig normal, solange er nicht zum Dauerzustand wird. Wer permanent angespannt ist, braucht einen Ausgleich. Sonst droht der gesundheitliche K.o.Erfahrene Sportler wissen: Erst in der trainingsfreien Zeit werde ich besser. Im Training wird ein Trainingsreiz gesetzt, danach brauchen Körper und Geist genügend Zeit und Ruhe, um das Training reflektieren zu können.
Dafür ist Meditation ideal. Die Zeit des Nachdenkens gilt nicht dem Wiederkäuen der Gedanken des Vortages.Es geht vielmehr drum, ganz bewusst andere Sichtweisen einnehmen. Es bringt uns nicht weiter, an einer einzigen Meinung festzuhalten. Viel besser ist es, neugierig zu sein und in die Tiefe zu gehen.
- Was lief gut und was könnte besser laufen?
- Was klappt und was funktioniert gar nicht?
- Was kann ich tun, um mehr Selbstvertrauen zu erreichen?
Die Auswirkung (Stress) kann nur abgebaut werden, wenn die Ursachen hierfür erforscht und abgestellt werden. Durch die Meditation und das Boxen werden Blockaden gelöst und Körperenergien freigesetzt. Die Maske fällt, der wahre Kern der Persönlichkeit kommt zum Vorschein. Wir kommen durch Meditation zur Ruhe, weil sich Unruhe stiftende Gedanken einfach auflösen.
Beim Boxen finden wir uns im „Hier und Jetzt“ wieder, nehmen den Moment bewusster wahr – ein wunderbares Gefühl, das motiviert, sich aktiv mit seinen Herausforderungen auseinanderzusetzen.
Eine Möglichkeit bietet das Box-Coaching mit den drei Modulen.
- Boxen und Persönlichkeit,
- Boxen und Gesundheit und
- Boxen und Selbstführung.
Meditation: Innere Ruhe schafft äußere Stärke
Boxen ist das Spiel mit Stärken und Schwächen. Hätten Sie gedacht, dass die meiste Zeit mit dem schwächeren Arm, der Führhand, gekämpft wird? Erstaunlich, oder? Zu Beginn des Trainings sieht das noch ziemlich unkoordiniert aus, Kraft und Präzision fehlen. Bereits nach wenigen Übungen hat der Arm mehr Gefühl, die Schläge werden genauer. Stellt sich nun die Frage, wie sich diese positive Entwicklung auf unseren Alltag übertragen lässt.
Nicht nur beim Sport, sondern auch in Job und Privatleben zeigen wir Schwächen, mit denen wir ebenfalls umgehen müssen. Einfach nur zu sagen „Das kann ich nicht“ oder „Das ist eine Schwäche von mir“ halte ich für eine plumpe Ausrede. Damit machen wir es uns zu leicht. Wir müssen mit unseren Fehlern und Defiziten genauso klar kommen, denn sie sind ein Teil von uns.
Mit Meditation und Reflexion kann es gelingen. Und so geht’s:
Beschäftigen Sie sich mit Ihren Grenzen und überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, nur eine einzige oder auch mehrere zu verschieben. Wir brauchen diese Reflexion, um die eigene Mitte auszuloten. Auf den Boxer übertragen heißt das: Ein Kämpfer, der in sich gefestigt ist und aus der Mitte heraus agiert, ist nur schwer zu bezwingen, weil er insgesamt sehr kompakt steht.
Auch für Sie geht es in Ihrem Alltag darum, verstärkt aus der Mitte heraus zu handeln und öfter im „Flow“ zu sein. Dabei müssen sich unter anderem folgende Fragen stellen:
- Welche Fähigkeiten geben mir und meinem Team einen Wettbewerbsvorteil?
- Wie können wir dafür sorgen, dass die Mitarbeiter mit Freude zur Arbeit gehen und sogar stolz sind, im Unternehmen zu arbeiten?
- Wie können wir die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung individuell erfassen und begleiten?
Ich lese und beobachte viel – am liebsten von und an Menschen, die etwas Außergewöhnliches im Leben geleistet haben. So unterschiedlich diese Menschen auch sein mögen. Ich habe festgestellt, dass diesen Menschen gleich mehrere Dinge gemein sind:
- Sie haben eine gute Balance zwischen „machen und loslassen“ gefunden.
- Sie können Ziele setzen und gleichzeitig dem Leben vertrauen.
- Sie versuchen, mehr im „Hier und Jetzt“ zu sein.
- Sie sind ehrgeizig, aber nicht verbissen.
- Sie lieben das, was sie tun, auch wenn es manchmal unvernünftig ist.
- Sie bemühen sich nicht permanent darum glücklich zu sein, sondern üben sich in Demut und Dankbarkeit.
Herausforderungen annehmen statt verdrängen
Es gibt Ziele, die verlangen neue Fähigkeiten, eine gute und notwendige Basis für die Entwicklung eines Menschen. Auch in diesem Zusammenhang stelle ich eine These auf:es ist alles erlernbar, wenn wir uns genügend Zeit dafür nehmen! Googeln Sie mal nach „Lernbare Intelligenz“, „Dave Perkins“ und „Birkenbihl“. Jeder Mensch hat Vorlieben, Talente und Stärken, aber auch Schwächen. Manches lernt er leichter, manches schwerer.
Die wichtigste Ressource im Lernprozess ist die Zeit: Zeit für die Auseinandersetzung, Zeit für Wiederholung und Zeit für das Training.
Zeit ist – wie unsere Gesundheit – ein kostbares Gut. Zeit, die vergangen ist, ist verloren – wir können sie nicht zurückholen. Deshalb müssen wir unsere diese Ressource vernünftig investieren; in Ziele, die in uns tiefe Emotionen auslösen und unser Herz höher schlagen lassen. Unsere Augen strahlen und unser Körper wird von einer Gänsehaut überzogen. Wenn Sie sich in dieser emotionalen Situation noch einen kritikfähigen Verstand bewahren können, werden früher oder später außergewöhnliche Ergebnisse die Folge sein.
Fazit
Wer ständig massivem Druck ausgesetzt ist, muss für einen Ausgleich sorgen, um den gesundheitlichen K.o. zu vermeiden. Sie müssen sich disziplinieren, einfach einmal nichts zu tun – und lernen, dabei kein schlechtes Gewissen zu haben. So können Sie Ihre Akkus durch Meditation und Boxen regelmäßig aufladen und Ihren Fokus immer wieder auf das Wesentliche richten: Menschen aufbauen, Menschen entwickeln und Leistung nicht behindern.
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Bild im Artikel Meditation: ©privat