Ich mag Menschen mit Engagement und Leistungsbereitschaft – und die keine Ausreden erfinden! In den Gesprächen mit diesem Personenkreis dreht sich vieles um Verantwortung, mentale Stärke und körperliche Fitness. Nicht selten kommen wir auf den „inneren Schweinehund“ zu sprechen.
Für mich dient der sogenannte „innere Schweinehund“ als wahrscheinlich größte Ausrede der Menschheit. Einige Gedanken aus den Gesprächen mit Profi-Sportlern und Entscheidungsträgern habe ich hier in diesem Blog-Artikel zusammengefasst:
Der Mensch ist mehr als der Mensch
Sie können den Körper eines Menschen vermessen, um Fakten zu erhalten: Körper – und Schuhgröße, Länge und Durchmesser der Knochen, das Gewicht – und Sie können Haar-, Augen- und Hautfarbe feststellen. Sie messen den Körper mit allgemein festgelegten Standards und können ihn so mit anderen vergleichen.
Aber wissen Sie anhand dieser „Zahlen“ auch etwas über diesen Menschen an sich, können Sie wissen, was sich hinter der „Fassade“ verbirgt? Nein, denn der Mensch ist mehr als nur eine äußere (ver-) messbare Hülle.
Was meine ich damit?
Wenn Sie einen Menschen sehen, verbinden Sie mit ihm zwangsläufig Erwartungen, Vorstellungen, Klischees und auch Vorurteile. Eventuell sehen Sie sogar Entwicklungspotenzial, dass die betreffende Person selber gar nicht (er-) kennt.
Das ist insofern vergleichbar mit der Steinmauer wie im Bild links. Der Bildhauer „sah“ den Löwen und hat ihn freigelegt.
Und so ist es auch bei der Betrachtungsweise eines Menschen. Das wird besonders interessant, wenn es um Mitarbeiter und Kollegen geht.
Diese Personen können Sie in ihrer Entwicklung unterstützen, indem Sie – bildlich gesprochen – Stein für Stein beziehungsweise Brocken für Brocken von der äußeren Fassade abschlagen bis der wahre Kern zum Vorschein kommt.
Das ist doch die wahre Aufgabe von Bildung. Bildung ist vielmehr als das Auswendiglernen von Zahlen, Daten und Fakten. Es geht es darum, sich an der Welt zu erfahren, um so den wahren Kern seiner Persönlichkeit zu entdecken, weiterentwickeln und formen zu können.
In diesem Zusammenhang habe ich eine kleine indiskrete Frage: Was sehen Sie, wenn Sie morgens in den Spiegel schauen?
Fragen Sie sich doch einmal,
- welches Bild Sie von Ihrem Spiegelbild haben und
- was Sie tatsächlich noch von ihm wahrnehmen?
In dem Menschen steckt viel mehr
In uns stecken Träume, Ideen, Fantasien, Visionen, Ziele, Leidenschaften. Die wollen alle gelebt werden. Sie brauchen dabei kein schlechtes Gewissen zu haben. Denken Sie immer daran: Wir können alles tun, solange wir keinem anderen Menschen seelisch, geistig und körperlich Schaden zufügen.
Der Mensch will sich entwickeln und seine Potenziale entfalten.Der Mensch will arbeiten, etwas leisten und dabei auch wahrgenommen werden. Also fordern Sie sich und machen Sie mehr aus Ihrem Leben!
Das ist anstrengend und manchmal auch frustrierend. Keine Frage. Nur Anstrengung kann auch erfüllend sein. Wer immer nur in seiner Komfortzone bleibt und aus Bequemlichkeit den Weg des geringsten Widerstands geht, wird sich nicht weiterentwickeln und auch nicht formen lassen.
Das funktioniert nur durch Reibung mit anderen, beispielsweise bei der Arbeit mit Kollegen, Mitarbeitern und Kunden, zu Hause mit Lebenspartner und Kindern wie auch mit Freunden.
Im Boxring gibt es keine Ausrede
Der Vergleich mit einem Boxkampf bringt es auf den Punkt: Boxen ist wie das echte Leben – nur im Zeitraffer. Sie erleben alle Höhen und Tiefen innerhalb weniger Minuten: Sie teilen aus, Sie stecken ein.
Sie haben sich etwas vorgenommen und dafür einen Plan gemacht.Dann stellen Sie mittendrin fest, dass Ihr Plan nicht aufgeht. Darauf müssen Sie flexibel reagieren und den Plan schnell ändern.
Sie werden vielleicht wütend oder sich wahnsinnig aufregen, weil sie auf Gegenangriff und Gegenwehr treffen. Aber Sie müssen kämpfen und sich strecken, um den Ring als Sieger zu verlassen. Und das alles geschieht in einem Wahnsinnstempo.
Auf dem Weg zum Ring hätte ich noch aus irgendwelchen Gründen absagen und Ausreden erfinden können. Doch im Ring müssen Sie Verantwortung übernehmen. Klar bekommen Sie Tipps und Ratschläge. Aber für die Umsetzung sind Sie selbst verantwortlich.
Glauben Sie mir: Wenn Sie eine derartige Erfahrung wie einen Boxkampf (oder Sparring) gemacht haben, spüren Sie danach, dass nichts mehr so ist wie vorher. Ihre Einstellung hat sich geändert und Sie beginnen, Ihre Ziele strategisch genau zu durchdenken.
- Was genau ist mein Ziel? Ist es sinnvoll – sowohl für andere als auch für mich?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dieses Ziel zu erreichen?
- Wo liegen die Risiken? Welche Rückschläge treten auf?
Sobald diese Fragen geklärt sind, beginnen Sie, im Job oder wo auch immer, mit dem ersten Schritt. Sie fangen an, Ihre Projekte konsequent durchzuziehen. Wenn es schwer wird, werden Sie nicht gleich aufgeben und Sie beginnen, die Anstrengung und Schmerzen zu lieben und zu schätzen – denn Sie wissen jetzt, warum und wofür Sie das alles auf sich nehmen.
Fazit
Sobald Sie spüren, dass der Gedanke an den inneren Schweinehund wieder in Ihnen hochkommt, machen Sie sich unbedingt bewusst, dass die Wahl, wie Sie die Situation bewerten, immer bei Ihnen liegt. Sie können sich fadenscheinigen Ausreden hingeben. Sie können sich aber auch den Sinn ihres Ziels wieder bewusst machen – und dann neu entscheiden. Und Sie haben immer eine Wahl.
Ihnen hat der Blog-Artikel gefallen?
Dann tragen Sie sich jetzt in den Newsletter von Christoph Teege ein. Sie bekommen dann per Mail jeden Blog-Artikel, Neuigkeiten und das E-Book “Selbstbehauptung und die Kunst, Ziele gesund zu erreichen”.
Bild im Artikel „Ausrede“ privat
Bild im Artikel „Ausrede“ unten: ©ivanods – Fotolia.com