Erfolg macht träge

Erfolg macht träge
Erfolg macht träge. Im Box-Coaching gönnen Sie sich eine Auszeit, um dann wieder anzugreifen.

Erfolg macht träge. Und über Erfolg lässt sich auch wunderbar streiten. Und warum? Weil jeder etwas anderes darunter versteht.

Erfolg lässt sich nicht eindeutig definieren, weil er oftmals nicht messbar und ganz individuell empfunden wird. Erfolg ist also nichts, das für alle gleichermaßen gilt oder etwas, das als Norm oder Vergleichswert dienen könnte.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Jeder hat eine andere Vorstellung von Erfolg. Meistens ist er mit äußeren Statussymbolen wie Auto, Haus, Uhr oder der gesellschaftlichen Stellung verbunden. Das ist auch nicht weiter schlimm, wir sollten uns nur nicht davon abhängig machen.

Aus meiner Sicht definiert sich Erfolg auch über „innere“ Faktoren wie beispielsweise Zufriedenheit, Glück oder die Erkenntnis, dass die eigene Tätigkeit die Lebensqualität anderer Menschen verbessert hat.

Die Basis jedes Erfolges, gleich welcher Art, ist das Erreichen von gesteckten Zielen. Wir setzen uns ein Ziel, zu dem wir stehen und das uns motiviert. Wir leisten einen großen Einsatz, um am Ende dort anzukommen, wo wir hin wollten.

Damit dies gelingt, gehen wir diesen Weg mit aller Konsequenz: mit Willenskraft, harter Arbeit und viel Zeit, allerdings ohne die Gewissheit, dieses Ziel auch tatsächlich erreichen zu können. Diese Garantie gibt es nicht! Ein Risiko, das wir gerne eingehen, wenn wir für etwas brennen – im Sport wie auch im Business.

Genau diese Ungewissheit ist es aber, die eine gewisse innere Dynamik in uns auslöst, die unser Leben aufregend und spannend macht. Zu viel Spannung verkehrt sich allerdings ins Gegenteil, wir zerbrechen daran.

Erfolg macht träge – gönnen Sie sich nach dem Sieg eine Auszeit

Eine gewisse Grund- oder Anspannung ist unser Motor, um nach Wochen, Monaten und teilweise auch Jahren die Ziellinie zu überqueren. Erst dann löst sich diese Anspannung wieder, Zufriedenheit und Glücksgefühle machen sich breit. Ein sehr emotionaler Moment, wie ich finde. Alle Schmerzen sind mit diesem Moment auf einen Schlag vergessen!

Es bleiben nur der Stolz und die Genugtuung, es wirklich geschafft zu haben – und größeres Selbstvertrauen, um wieder ein neues Ziel anzugehen.

Nach dem Siegesrausch stellen sich also unweigerlich die Frage: Was nun?

  • Das gleiche Ziel mit weniger Ressourcen noch einmal anstreben?
  • Das Ziel um 10 Prozent erhöhen?
  • Ein völlig neues Ziel definieren?

Bis ein neues Ziel definiert ist, können Wochen oder Monate vergehen. In dieser Phase fehlt es uns an Biss, Motivation und Anspannung. Wir werden träge, faul und antriebslos. Genauso ist es auch dem zur Zeit besten Schwimmer der Welt Michael Phelps nach seinem Rücktritt ergangen.

Wenn es möglich ist, sollten Sie eine Auszeit nehmen. Ziehen Sie sich eine Weile zurück, um zur Ruhe zu kommen. Anschließend denken Sie über neue Ziele nach und entwickeln hierfür entsprechende Strategien und entwickeln.

Erfolg macht träge – und gibt Ihnen neue Kraft

Wer aus tiefstem Herzen motiviert ist, benötigt meiner Meinung nach keinen Motivationstrainer, eher einen Wegbegleiter – übrigens die wörtliche Übersetzung für Sparringspartner, ein Begriff aus dem Boxen.

Beim Boxen haben Sie Wegbegleiter beziehungsweise Trainingspartner die Aufgabe, Stärken und Schwächen des Athleten aufzudecken. Sparring dient also in erster Linie dazu, sich auf neue Herausforderungen vorzubereiten.

In der Umsetzung heißt das, sich selbst eine Richtung vorzugeben und ein Team zusammen zu stellen, das unterstützend zur Seite steht. Ist die Richtung festgelegt, ergeben sich die Etappenziele fast von selbst.

Entscheidend dabei ist, sich genügend Zeit zu nehmen, um sich über die Richtung klar zu werden. Ich gehöre (leider) auch zu den Kandidaten, die zu schnell an die Umsetzung gehen: Das Bild in meinem Kopf genügt schon, um sofort loszulegen.

Der Blick durch die rosarote Brille kann aber auch nach hinten losgehen. Deshalb habe ich mir ein Team gesucht, das mich kritisiert und zum Nachdenken bringt. Ich brauche keine Team-Mitglieder, die mir nach dem Mund reden, sondern ehrliche und konstruktive Rückmeldungen.

Erfolg macht träge – bewahren Sie Ruhe

Gerade zu Beginn ist die Begeisterung für ein Ziel riesengroß. Das Wissen um die Bedeutung nach Erreichen dieses Ziels für einen selbst und hinsichtlich der positiven Konsequenzen für die Mitmenschen stimmt euphorisch.

Das ist wunderbar, doch insbesondere am Anfang ist es wichtig sich zu bremsen, Ruhe zu bewahren und nichts zu überstürzen. Bleiben Sie unbedingt fokussiert und arbeiten Sie kontinuierlich an Ihrem Ziel.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich im Tagesgeschäft die strikte Trennung nachfolgender Phasen auf dem Weg zum Ziel bewährt hat:

  • „denken, reflektieren und optimieren“,
  • „ranklotzen und machen“ und
  • „ausruhen“.

De-Motivation beseitigen – Trägheit überwinden

2016_08_26Motivation ist ein wichtiger Faktor der Leistungsbereitschaft. Meinen Klienten erkläre ich unmissverständlich, dass ich nicht dazu bin, sie dauernd zu „motivieren“. Leistungsbereitschaft setze ich voraus. Es gibt in meiner Welt auch keinen Schweinehund! Für die eigene Trägheit sind wir selbst verantwortlich.

Es geht vielmehr darum, die vorhandene Motivation freizulegen und vor Demotivation zu schützen. Das ist meine wesentliche Aufgabe als Sparringspartner; aber auch die von Führungskräften, die Mitarbeiter auf dem Weg zum Ziel begleiten (sollten).

Schmerz aushalten

Der erzielte Erfolg ist schön, aber heute bereits schon Schnee von gestern. Hier und jetzt müssen wir wieder ran. Wir dürfen nicht mit verschränkten Armen am Rand stehen und abwarten. Wir müssen dahin gehen, wo es weh tut.

Wir werden Rückschläge kassieren und uns eine blutige Nase holen; weil wir auf Hindernisse stoßen, Kritik einstecken müssen und weil wir Fehler machen. Wir werden Situationen erleben, in denen wir uns schämen, uns klein fühlen und Selbstzweifel haben. Und wir werden Schmerzen erdulden müssen.

Mentale, aber vielleicht auch körperliche Schmerzen – je nach Ziel. Diese Wachstumsschmerzen müssen wir aushalten. Sie gehören zu unserer (persönlichen) Entwicklung dazu.

Nur so können wir reifen und an körperlicher und mentaler Stärke gewinnen. Und dadurch bekommen wir die Chance, am Ende erfolgreich zu sein.

Und das nicht nur einmal, sondern unser ganzes Leben lang.

Fazit

Erfolg macht träge, weil erreichte Ziele unsere Bedürfnisse befriedigen. Es ist völlig okay, sich damit zufrieden zu geben. Es ist aber ebenso okay, nicht zufrieden zu sein und mehr zu wollen.

Da ist jeder Mensch anders. Ich gehöre zu den Menschen, die sich auf ihren Lorbeeren nicht ausruhen. Ich gebe mich mit einmaligem Erfolg nicht zufrieden, weil es noch so Vieles zu entdecken, zu entwickeln und zu gestalten gibt. Mir macht es Freude, mich und andere zu fordern. Ja, das ist anstrengend! Die Anspannung ist manchmal nicht zum Aushalten und der Weg immer mit Schmerzen verbunden. Aber Wachstumsschmerzen sind mir zehnmal lieber als in Langeweile zu versinken.

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Bilder im Artikel „Erfolg macht träge“: ©eyetronic – Fotolia.com und ©privat.