Mythos Idealer Tag

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Nach guter Vorbereitung heißt es: Umsetzen.

Wie sieht ihr Tag aus? Wie könnte ein idealer Tag aussehen? Wie könnte ihr idealer Tag aussehen?

Beim Selbstmanagement geht es häufig darum, sich einmal Gedanken zu machen, wie in der persönlichen Vorstellung ein idealer Tag aussehen könnte. Ausgehend von diesem inneren Bild geht es im nächsten Schritt darum, konkrete Ziele abzuleiten.

Das ist eine schöne Übung. Es regt die Fantasie an, fördert Kreativität und steigert die Motivation. Deshalb habe ich gleich zu Beginn meines Blogartikels eine Bitte an Sie:

Stellen Sie sich doch einmal vor, wie Ihr idealer Tag aussehen könnte. Nachstehende Fragen helfen Ihnen dabei:

  • Wo wache ich auf?
  • Wann wache ich auf?
  • Was mache ich als Erstes?
  • Wie sieht mein Frühstück aus?
  • Wie komme ich zur Arbeit und welche Aufgaben erwarten mich dort?
  • Wie sind meine Kollegen, Kunden, Dienstleister?
  • Und was mache ich nach Feierabend?

Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass Sie auch an einem idealen Tag einer Arbeit nachgehen. Gemeint ist jetzt nicht, sich einen Tag fernab des Alltags vorzustellen.

Und selbst wenn Sie gerade ein Jahr Auszeit hinter sich hätten, jeden Tag am weißen Strand gelegen und unfassbar viele Cocktails getrunken und wunderschöne Sonnenauf- und -untergänge genossen haben, werden Sie nach Ihrer Rückkehr doch wahrscheinlich auch das Bedürfnis verspürt haben, sich wieder in die Gemeinschaft einzubringen.

Das jedenfalls ist mein Menschenbild. Ich bin der Auffassung, dass wir keinesfalls hier sind, um unsere Zeit einfach nur „abzusitzen“. Wir sind auf diesem Planeten, um zu lernen, zu wachsen und uns in die Gemeinschaft möglichst positiv einzubringen.

Sich einen idealen Tag vorzustellen, sich in ihn hinein zu träumen ist gut, keine Frage. Leider hat das alles nur einen entscheidenden Nachteil: Dazu komme ich gleich. Träumen wir zunächst ein bisschen.

Ein idealer Tag könnte vielleicht so aussehen

Wachen Sie ganz natürlich ohne Wecker auf, also erst dann, wenn Sie ausgeschlafen sind. Für mich eine geniale Vorstellung! Und nehmen wir außerdem an, Sie wollen erstmal in Ruhe und ausgiebig frühstücken. Danach schauen Sie kurz bei Facebook und Co. vorbei, um zu erfahren, was es Neues gibt.

Und eh Sie sich versehen, ist es locker zehn Uhr. Dann fahren Sie zur Arbeit. Dort checken Sie E-Mails, telefonieren und verabreden sich zum Lunch. Gegen Mittag fahren Sie zum Essen. Sie lassen sich Zeit und genießen, schließlich ist schnelles Essen ungesund.

Danach wieder zurück zur Arbeit und noch einen oder zwei Termine wahrnehmen. Und dann ist es auch schon 15.00 – Zeit für Feierabend!

Jetzt noch zum Sport, ins Solarium oder in die Sauna und sich im Anschluss daran eine wohltuende Massage gönnen. Total entspannt und gut gelaunt fahren Sie nach Hause.

Auf dem Weg dorthin freuen Sie sich auf das köstliche Abendessen, dass bereits dampfend auf dem Tisch steht. Danach noch Freunde treffen, Musik hören oder ein gutes Buch lesen und den Tag Revue passieren lassen. Ach, ist das herrlich! Und dann fallen sie irgendwann erschöpft ins Bett und schlafen, bis die Sonnenstrahlen sie am nächsten Morgen wachküssen.

Diese Beschreibung können Sie in Ihrer Fantasie gerne noch ergänzen. Doch Sie ahnen es sicherlich schon: Leider wird dieser schöne ideale Tag in der Praxis nicht funktionieren!

Sicherlich könnten wir auch so leben, allerdings müssen wir dann auch mit den Konsequenzen klar kommen. Es gibt tatsächlich Jobs, die uns diesen Lebensstil finanzieren können. Ich halte das allerdings keinesfalls für erstrebenswert.

Wenn wir die Chance haben, mehr leisten zu können, dann sollten wir das auch tun.

Und alles gleich und sofort zu wollen, wird auch nicht funktionieren. Wir brauchen viel mehr Flexibilität in unserem Kopf. Und vor allem müssen wir „mit weichen Bandagen“ an die Umsetzung gehen.

Meine Flexibilität im Kopf hat viele unterschiedliche „ideale Tage“ hervorgebracht:

  • Büro-Tage,
  • Vortragstage,
  • Seminartage,
  • Box-Coaching-Tage,
  • Reisetage,
  • Weiterbildungstage,
  • Urlaubstage,
  • Werktage,
  • Tage am Wochenende,
  • Trainingstage,
  • Wettkampftage,
  • Ruhetage.

Jeder Tag hat seine Berechtigung, ist sinnvoll, hat seinen ganz besonderen Reiz und unterschiedliche Anforderungen. Manche Tage ergänzen sich, andere schließen sich kategorisch aus.

Ein Beispiel: Nach einem Wettkampftag ist ein Vortragstag für mich ausgeschlossen. Angst, mit einem blauen Auge irgendwo auf der Bühne zu stehen, habe ich nicht. Das könnte ich irgendwie erklären.

Es ist nur so, dass ich nach einem Wettkampftag nicht meine Leistung als Redner abrufen kann. Und mich so vor meinen Kunden, meinem Publikum und dem Veranstalter zu präsentieren, wäre ihnen gegenüber respektlos. Das ist mir einmal passiert – das war ein großer Fehler, den ich nur einmal mache.

Das Publikum hat ein Recht auf 100 Prozent Leistung. Und die kann ich einfach nicht bringen, wenn ich einen Tag zuvor im Ring an meine körperlichen und mentalen Grenzen gegangen bin.

Vor jedem Wettkampf liegt eine Tapering-Woche. In dieser Phase wird das Training effizient reduziert. Und nach dem Wettkampf brauche ich Zeit zur Regeneration. Nur so kann ich langfristig gesund und leistungsfähig bleiben. Das gilt übrigens nicht nur für den Sport, sondern auch für das ganz normale Leben.

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Ein idealer Tag ist bunt

Akzeptieren wir einfach, dass die Welt bunt und chaotisch ist und dass es für ein Problem meist mehrere Wege gibt. Das fällt den meisten Menschen schwer.

Sie sind es gewohnt, in „Schwarz-Weiß“-Schubladen zu denken. Es gibt nur entweder oder. Doch wir sollten nicht wie ein bockiges Kind denken: Entweder ich hab den idealen Tag oder gar nichts. Alles oder nichts bringt uns nicht weiter und schließt vieles aus.

Ist es nicht besser, in „Sowohl-als-Auch“ Schubladen zu denken. Wir können uns doch einen idealen Tag ausmalen, wohl wissend, dass er sich in der Praxis meist nicht zu 100 Prozent erfüllen lässt.

Überlegen Sie doch mal: Wenn jeder Tag gleich abläuft, ist das doch früher oder später schrecklich langweilig und ohne jegliche Herausforderung.Warum genießen wir nicht die Abwechslung und den Reiz der Vielfältigkeit jedes einzelnen Tages?

Fazit

Ein idealer Tag ist erstrebenswert. Sich einen idealen Tag zu wünschen und sich in den schönsten Farben und Facetten vorzustellen, ist im Ansatz nicht schlecht gedacht. Doch leider ist dieser Wunsch in der Praxis nicht einhundertprozentig umsetzbar.

Seien Sie daher offen und flexibel. Gehen Sie in Ihrem Denken und Handeln neue Wege. Tun Sie es für sich und geben Sie jedem neuen Tag die Chance, zu einem idealen Tag zu werden. Und der kann viele unterschiedliche „ideale“ Gesichter haben.

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Bild im Artikel „ein idealer Tag“: ©privat