Schlagfertigkeit: „Du musst dir nicht alles gefallen lassen“

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Schlagfertigkeit – sich angemessen wehren

In Unternehmen geht es manchmal nicht so rosig zu wie es gerne dargestellt wird. Manche Tage sind unfassbar anstrengend, der Umgangston ist rau und der Kollege/die Kollegin oder Chef ist einfach nur eine Zumutung. Allerdings liegt es streng genommen in der Regel selten an den anderen, das wir so empfinden, sondern eher an unserer inneren Bewertung. Doch das ist ein anderes Thema. Damit möchte ich verdeutlichen, dass in Unternehmen nicht immer eine „Wir haben uns alle lieb“-Kultur herrscht.

Es kann durchaus vorkommen, dass wir selbst oder andere Mitarbeitende

  • im Meeting bloßgestellt,
  • nicht ausreden dürfen, nicht gehört oder
  • dumm angemacht werden,
  • sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind,
  • wegen des Alters und Aussehens beleidigt und / oder ausgegrenzt oder
  • aufgrund von Frust, Ärger, Stress und Wut anderer als „Mülleimer“ oder „Ventil“ missbraucht werden.

Wer das auf Dauer mit sich machen lässt, wird – und das ist leider nur eine Frage der Zeit – innerlich daran zerbrechen und krank werden. Ferner kann dieser Art Kultur Mobbing fördern, wodurch 15.000 bis 50.000 Euro Kosten pro gemobbter Person auf das Unternehmen zukommen können (Quelle: Hans Böckler Stiftung).

1. Möglichkeit: Schlagfertigkeit nutzen

Sich gegen dieses Verhalten angemessen zu wehren, ist aus meiner Sicht ohne Frage legitim. Wehre dich (zunächst) mit Worten. Sage ganz deutlich, dass dich das Verhalten stört. Hilfreich kann dabei die zusätzliche Anwendung von Techniken und Strategien der Schlagfertigkeit sein. Ein Paradebeispiel hierfür kommt von Winston Churchill:

„Wenn ich mit dem Mann (Churchill) verheiratet wäre, würde ich ihm Arsen in den Kaffee geben.“ Darauf Churchill: „Und wenn ich mit der Dame verheiratet wäre, würde ich ihn trinken.“

Google doch mal nach dem Stichwort „Schlagfertigkeit“. Nicht nur im Netz, auch in entsprechenden Büchern findest du Phrasen, Sätze und Antworten auf häufige Beleidigungen sowie unpassende und verletzende Anmerkungen. Du kannst sie auswendig lernen, sie dir durch Üben einprägen und bei Bedarf situationsgerecht anwenden.

2. Möglichkeit: Durch Boxen die eigene Haltung stärken

Eine weitere Möglichkeit ist das Boxen, das deine Körperhaltung und deine innere Grundhaltung verändern wird. Beim Boxen kannst du dich stark, sicher und selbstbewusst fühlen. Im Laufe der Zeit veränderst du dich, bist auch im Alltag „schlagfertig“ und bekommst ein anderes „Standing“.

Das liegt unter anderem daran, dass du dich beim Training permanent selber spürst und erlebst, wie du schneller, härter und präziser schlagen kannst. Dadurch wird dir bewusst, dass du dich in „echten“ Situationen tatsächlich verteidigen könntest. Und dieses Bewusstsein gibt deinem Selbstvertrauen einen zusätzlichen Schub, weil es dir nun leichter fällt, in unangenehmen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren. Dann werden keine Ängste oder Zweifel, sondern Gedanken wie diese in dir hochkommen: \’Soll er mich doch anschreien, das stört mich nicht. Selbst wenn er mich im Meeting schlagen würde, schüchtert mich das nicht ein, ganz im Gegenteil. Ich hätte die Legitimation, mich zu wehren. Und meine Antwort würde ihm auf gar keinen Fall gefallen.\‘ Dein neues Selbstbewusstsein drückt sich jedoch nicht nur verbal, sondern auch in einer geraden, aufrechten Körperhaltung und einer inneren, positiven Grundhaltung in Verbindung mit einem süffisanten Lächeln aus.

Auf deiner Stirn ist dann nicht mehr zu lesen \’Mit mir kannst du es machen\‘, sondern \’Mit mir nicht! Diesen Umgangston lasse ich nicht zu.\‘ Du definierst deine Grenzen neu und bist in der Lage, bei einer Grenzüberschreitung angemessen zu reagieren. Ob du zusätzlich Techniken der Schlagfertigkeit anwenden möchtest, kannst du von der Situation und der Beziehung zu deinem Gesprächspartner abhängig machen.

Fazit

In Unternehmen herrscht manchmal ein rauer Umgangston, bei dem Beleidigungen, Bloßstellungen und andere Grenzüberschreitungen zutage treten. Das muss sich niemand bieten lassen. Es ist erlernbar, sich gegen Grenzüberschreitungen anderer angemessen zu wehren.

Foto im Artikel „Schlagfertigkeit“: ©shutterstock.com/fotogestoeber