Aufgeben oder sich durchboxen?

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Aufgeben oder sich durchboxen ist eine interessante Fragestellung, mit der Sie im Berufsalltag immer wieder konfrontiert werden. Im Vertrieb- und Marketing geht es beispielsweise um die Frage, ob der Ausbau von Kundenpotentialen fortgeführt oder beendet werden soll.

Im Marketing ist die Pflege von Marketingkanälen ein großes Thema und für das Unternehmen geht es um innovative Ideen und Projekte. Und auch im Boxen stehen Sie manchmal vor der Frage: „Soll ich aufgeben oder mich durchboxen? Das Wort „durchboxen“ hat verschiedene Bedeutungen.

Es ist wenig hilfreich, sich einfach das Mantra „Never give up“ oder „Tschakka-ich-schaff-das“ in Erinnerung zu rufen. Beim ersten Rückschlag gleich alles hinzuschmeißen, ist allerdings auch nicht die einzige Option! Sie sehen: Auf diese Frage gibt es leider keine klare Antwort.

Es kommt auf eine Reihe von „harten“ und „weichen“ Faktoren und deren Wirk-Beziehung zueinander an. Zu den „harten“ Faktoren zählen „ZDF“ (Zahlen, Daten, Fakten). Zu den weichen Faktoren gehören beispielsweise Gefühl, Sympathie, Motivation, Wohlbefinden, Zufriedenheit, Intuition.

Hinzu kommen noch die Wirk-Beziehungen zueinander. Einige harte und weiche Faktoren ergänzen sich, manche heben sich gegenseitig auf und bei wieder anderen passiert gar nichts. Die meisten Menschen konzentrieren sich fälschlicherweise immer nur auf die „harten“ Faktoren. Die Weichen werden bei der Entscheidungsfindung nur selten berücksichtigt. Und mit der Analyse der Wirkbeziehung einzelner Faktoren untereinander beschäftigt sich nur ein Bruchteil.

Aufgeben oder sich durchboxen – erst einmal Ruhe bewahren

Befinden Sie sich in einer Situation, in der Sie entweder aufgeben oder sich durchboxen wollen, sollten Sie nicht vorschnell entscheiden, sondern zunächst Ruhe bewahren: Mehrmals tief durchzuatmen wird Ihnen helfen ruhiger zu werden. Machen Sie nicht den Fehler, sich zu einer emotionalen Kurzschluss-Reaktion hinreißen zu lassen, die Sie hinterher vielleicht bereuen.

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Boxcoach Christoph Teege

Ein Beispiel aus dem Vertrieb: Lässt sich mit einem Kunden kurzfristig nicht so viel Geld verdienen wie erhofft, wird er oftmals vorschnell aufgegeben.

Besser wäre es, sich intensiver mit dem Kunden zu beschäftigen und eine langfristige Geschäftsbeziehung aufzubauen, die unter dem Strich für alle Beteiligten zu besseren Ergebnissen führt.

Oder nehmen Sie den Unternehmer, der seine (vielversprechende) Projekt-Idee zu schnell über den Haufen wirft, statt sich Unterstützung zu holen und noch einmal von vorne zu beginnen.

Ist die Ruhephase beendet, muss eine Entscheidung getroffen werden. Im Entscheidungssparring gehen wir unter anderem nachfolgende Fragen gemeinsam durch:

  • Welches Problem gilt es zu lösen?
  • Wie stellt sich die aktuelle Situation dar?
  • Welche „harten“ Faktoren müssen berücksichtigt werden?
  • Welche „weichen“ Faktoren spielen eine Rolle?
  • In welcher Beziehung stehen „harte“ und „weiche“ Faktoren zueinander?
  • Wo gibt es Rückkopplungen?
  • Wo gibt es Verstärkungen?
  • Wo gibt es Zielkonflikte?

Aufgeben oder sich durchboxen – Entscheidung treffen

Nachdem alle Informationen geordnet und strukturiert sind, haben Sie eine gute Entscheidungsgrundlage. Das Restrisiko ist gering, aber immer existent. Mit dieser Unschärfe und Unsicherheit müssen Sie leben. Auch im Boxsport gibt es keine Garantie dafür, den Ring als Sieger zu verlassen.

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Wer sich dafür entscheidet, in einen Box-Wettkampf einzutreten, muss den Schutz seiner Ringecke aufgeben und für sein Ziel kämpfen. Eine Gewissheit, dass er tatsächlich gewinnt, hat er jedoch nicht.

Es gibt Situationen, in denen sich das Durchboxen lohnen kann und andere, in denen es vernünftiger ist aufzugeben. Beim Boxen zieht man die Boxhandschuhe besser vorzeitig aus, wenn die Gesundheit ernsthaft gefährdet oder das Ziel nicht mehr erreichbar ist.

Der Trainer in der Ringecke betrachtet das Geschehen von außen, also aus einer völlig anderen Perspektive. Er kennt, wenn es sich lohnt, weiter zu kämpfen. Der Trainer hat das Recht und die Pflicht, die Gesundheit des Boxers zu schützen. Deshalb signalisiert er dem Boxer auch, wenn es besser ist, das Handtuch zu werfen.

Logisch, dass sich das Aufgeben nicht schön anfühlt; gewinnen macht mehr Spaß als Verlieren. Vergessen Sie dabei aber nicht, dass Sie aus eine Niederlage gestärkt und verbessert hervorgehen können. Jede gemachte Erfahrung hat zwei Seiten.

Wenn Sie so wollen, geht auch der Verlierer als Sieger aus dem Ring. Er hat sich etwas getraut, wozu den meisten der Mut fehlt: Er hat etwas riskiert – und verloren. Ja, das tut weh. Oftmals zeigt sich aber später, dass diese Erfahrung auch etwas Gutes hat. Aufgeben heißt meistens auch, dass sich Ihnen neue Möglichkeiten eröffnen.

Wenn für Sie allerdings noch eine Chance auf den Sieg besteht und die Gesundheit nicht ernsthaft gefährdet ist, lohnt es sich, weiter um den Sieg zu kämpfen. Nicht nur im Ring, sondern vor allem auch im beruflichen Alltag!

Fazit

Die Frage, wann es besser ist aufzugeben und wann sich das Durchboxen lohnt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Um die richtige Entscheidung treffen zu können, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden.

Gehen Sie in ein Entscheidungssparring und analysieren Sie die „harten“ und „weichen“ Faktoren und deren Wirkbeziehung zueinander. Danach treffen Sie – trotz Restrisiko – eine Entscheidung, die Sie konsequent zu Ende führen.

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Bild im Artikel aufgeben oder sich durchboxen: ©peters