Einstellung: Stark finishen

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Ironman 2010. Nach fast 12 Stunden Sport habe ich mir eine Erfrischung verdient.

„Stark finishen“ ist mein Mantra, das ich während meiner Ironman-Zeit entwickelt habe. Ein Mantra ist ein Satz oder ein Wort, das man sich in Gedanken immer wieder vorsagt. Es gibt mehrere Gründe dies zu tun. Mir hat es letztendlich geholfen, meine Nervosität in den Griff zu bekommen, mich 2 Jahre lang für den Ironman zu motivieren und vor allem zu Beginn des Wettkampfes nicht gleich zu überpacen.

Später beim Quizboxen oder auch bei den darauffolgenden Boxkämpfen hat mir das Mantra ebenfalls geholfen. Es ist doch so: Wenn du beim Triathlon nicht mehr kannst, dann hörst du einfach kurz auf zu schwimmen, Rad zu fahren oder zu laufen. Das ist blöd, weil es den Flow unterbricht und im schlimmsten Fall der Wettkampf abgebrochen werden muss. Das ist echt blöd, aber wenn du beim Boxen nicht mehr kannst, wirst du K.o. geschlagen. So einfach ist das.

Heute nutze ich das Mantra, wenn ich im Coaching Kunden bei deren Zielerreichung begleite. Es geht darum, nicht nur anzufangen, sondern zu einem erfolgreichen Ende zu kommen.

Einstellung: Wenn du etwas Neues anfängst, dann zieh es auch durch – zumindest über einen gewissen Zeitraum

Das mit den Zielen verhält sich meist so: Du willst etwas haben, das du noch nicht hast. Oder du willst etwas loswerden, das du hast. Und sowohl das eine als auch das andere bitte möglichst schnell, idealerweise sofort und ohne Anstrengung und mit Zielerreichungsgarantie. Und selbstverständlich exakt so, wie es geplant war.

Viele Menschen starten in ein neues Projekt oder eine neue Aufgabe äußerst motiviert, ja geradezu euphorisch. Stellen sich die gewünschten Ergebnisse jedoch nicht so schnell ein wie erhofft, ist die Enttäuschung riesengroß.

Denn die Praxis stellt sich meist anders dar, als es die Theorie verspricht. Vieles geht einfach nicht so schnell oder es kommt ganz anders als geplant. Es gibt Zufälle, ganz sicher auch Rückschläge, und ein Restrisiko bleibt immer, egal wie gut die Vorbereitung war.

Das bedeutet für dich ganz konkret: Möchtest du etwas Neues beginnen, setze dir einen Zeitraum von z.B. drei Monaten. Innerhalb dieses Zeitfensters ist sehr viel möglich (mehr als du vielleicht vermutest). Es wird in diesen drei Monaten aber auch Durststrecken geben. Deshalb muss deine Devise lauten: „Stark finishen – egal was kommt!“. Am Ende der drei Monate kannst du entscheiden, ob du weitermachst oder dich etwas anderem widmest.

Die Einstellung entscheidet

Überlege dir dein Vorhaben ganz konkret und zerlege es in einzelne Mini-Schritte. Kleine Etappenziele sind leichter zu erreichen als das große Ganze. Beginne mit dem wichtigen ersten Schritt: Das kann der Kauf eines Buches, der Besuch eines Kurses oder etwas anderes sein.

Für die weiteren Schritte ist es enorm wichtig, diesen ersten Schritt unbedingt zu Ende zu bringen. Gehe erst dann den nächsten Schritt, und beende auch dieses Etappenziel mit einem erfolgreichen Abschluss – und komme so deinem Ziel Schritt für Schritt näher.

Drei Monate sind ideal, um im Business oder privat

  • ein neues Produkt oder eine Dienstleistung zu entwickeln und zu testen,
  • ein bestehendes Projekt entscheidend zu pushen,
  • eine Weiterbildung zu absolvieren,
  • eine körperliche Veränderung herbeizuführen,
  • eine neue Sportart erlernen,
  • eine Ernährungsumstellung zu vollziehen,
  • ein Buch zu schreiben,
  • eine Fremdsprache zu vertiefen
  • oder, oder, oder…

Wie gesagt ist in drei Monaten sehr viel möglich und du wirst dich vielleicht selbst überraschen. Und am Ende dieser Phase entscheidest du neu: dranbleiben oder was Neues beginnen.

Die Einstellung im Alltag trainieren

Du hast aktuell nichts Neues, für das dein Herz schlägt? Das macht nichts. Dann nutze die Zeit, an deiner Einstellung „stark finishen“ zu arbeiten. Das geht sowohl im Büro als auch beim Sport, z.B. beim Online-Fitness-Boxen.

Gewöhne dir im Büro einfach an, eine wichtige Sache zu Ende zu bringen, bevor du mit einer neuen beginnst. Klingt einfacher als es ist. Ich beobachte, dass viele Menschen sich zu leicht ablenken lassen und sich dann in den Details verzetteln.

Fazit

„Stark finishen“ war und ist mein Mantra, wenn es darum geht, langfristige Ziele zu erreichen. Arbeite an dieser Einstellung im Büro oder trainiere dafür beim Sport. Dein Ziel soll es sein, nicht nur etwas zu beginnen, sondern es auch zu einem möglichst erfolgreichen Ende zu bringen.


 

Foto im Artikel Einstellung: ©privat und ©depositphotos.com/alexmillos