Im Training dranbleiben. Meine Ziele, mein Mimimi und ich

dranbleiben, Boxen statt mimimi

Im Training dranbleiben ist einfacher als du vielleicht vermutest. Dieser Artikel ist für die Leser/ Leserinnen, die nach der Box-dich-fit-Reihe mit dem Training angefangen haben. Danke an dieser Stelle für die Rückmeldungen. In diesem Artikel wird es wieder etwas sportlicher. Beim Thema „Dranbleiben“ spielt es jedoch keine Rolle, ob es um den Sport, das Business oder einen anderen Bereich geht.

Doch nun zurück zum Sport:

Wenn du mit dem Training anfängst, bist du hoch motiviert. Die Sehnsucht nach dem neuen Ich, mehr Fitness oder deinem Wunschgewicht treibt dich an.

Nach ein paar Wochen kommt der erste Mimimi-Moment.

Vor deinem geistigen Auge tauchen plötzlich innere Stimmen und Bilder auf: Jetzt zum Sport? Das geht nicht, weil

  • ich zu müde bin,
  • es zu spät / zu früh / zu warm / zu heiß ist,
  • meine Lieblingshose in der Wäsche liegt,
  • ich auf der Arbeit noch so viel zu tun habe,
  • heute nicht mein Tag ist,
  • mein Trainingspartner / in nicht da ist,
  • ich alleine nicht trainieren kann (oder will).

Und es gibt natürlich auch Tage und Momente, da kann man wirklich nicht zum Sport gehen. Das verstehe ich. Nicht selten handelt es sich aber um Mimimi-Momente. Die Liste kannst du gerne ergänzen, wenn dir noch andere Mimimi-Momente einfallen.

Jeder hat diese Mimimi-Momente, das ist völlig klar. Die Frage ist auch nicht, ob es solche Momente gibt, sondern wie wir mit ihnen umgehen.

Lässt du dich davon herunterziehen und gibst deshalb auf?

Oder bist du bereit, nach den Ursachen zu suchen und passende Lösungsansätze zu entwickeln? Boxen statt Mimimi steht ganz klar für die zuletzt genannte Alternative.

Ursachen, warum einige beim Training nicht dranbleiben

Ursachen für diese Mimimi-Momente gibt es viele. Sie können auf der körperlichen oder mentalen Ebene liegen, an deinem Umfeld oder der Zeit. Oftmals ist es auch eine Kombination aus allem.

Im Folgenden ein paar Beispiele, um meine These zu verdeutlichen.

Körperliche Ebene

Möglicherweise hast du zu viel von den ungünstigen Lebensmitteln zu dir genommen, das Falsche getrunken oder zu wenig gute Lebensmittel und Getränke konsumiert. Würde ich tagsüber fünf Liter Cola, 20 Snickers, zwei Döner und eine Pizza zu mir nehmen, wäre abends mein Energielevel nahe Null. Jetzt zum Sport? Keine Chance!

Eine andere Ursache könnte beispielsweise ein Infekt – es muss nicht gleich der Coronavirus – sein, der sich gerade in deinem Körper entwickelt. Vielleicht fehlt deinem Körper aber einfach nur eine große Mütze Schlaf. Viele Berufstätige glauben ja, besonders clever zu sein: Sie schlafen weniger, um tagsüber mehr Zeit zu haben. Doch um das zu erreichen, solltest du effektivere und langfristig sinnvollere Lösungen wählen. Beispiele gibt es hier.

Mentaler Bereich

Wenn du etwas Neues lernst, brauchst du Willenskraft – insbesondere in den Mimimi-Momenten. Willenskraft steht uns allerdings nicht unbegrenzt zur Verfügung. Doch mit einem Trick kannst du dir selbst helfen. Entwickle ein starkes Motiv und mache daraus eine Gewohnheit.

  • Warum und wozu willst du trainieren?
  • Brauchst du einen Ausgleich zum Job oder möchtest du deine Optik verbessern?
  • Willst du deine Ausstrahlung verbessern oder mehr Selbstvertrauen entwickeln?
  • Oder möchtest du dich einfach nur besser, fitter und glücklicher fühlen?

Es könnte auch vielleicht sein, dass du unrealistische Vorstellungen von der Geschwindigkeit und Dynamik des körperlichen Transformationsprozesses hast. Unser Körper verändert sich in der Regel viel langsamer, als es uns Fitness-Industrie und Hochglanz-Magazine suggerieren. Gut Ding will Weile haben.

Wenn es gut werden soll, braucht das einfach seine Zeit. Kontinuität schlägt Intensität.

Wer aber zu schnell zu viel auf einmal will, erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Veränderung-K.O.s.

Das soziale Umfeld

Zu den weiteren Ursachen für die Mimimi-Momente zählt auch das Umfeld, in dem du dich aufhältst. Dazu zählen vor allem Menschen und Medien. Wenn du nur von Menschen umgeben bist, die mit Sport nichts am Hut haben, wird es sehr schwer, beim Training dranzubleiben. Blöde und demotivierende Kommentare sind das, was du zu hören bekommst.

Als ich damals (den Werdegang kannst du hier nachlesen) mit dem systematischen Triathlon und später mit dem Boxen angefangen habe, musste ich mir blöde Sprüche gefallen lassen, weil ich morgens vor der Arbeit geschwommen, nachmittags gelaufen oder mit dem Rad unterwegs war und mir mein Mittagessen für die Woche vorgekocht habe. „Sport ist Mord“ ist noch das Harmloseste, was ich zu hören bekam. Manche Menschen haben einfach keine Ahnung.

Zeit

Obwohl jeder von uns 24 Stunden pro Tag Zeit hat, ist bei einigen Menschen die temporale Kompetenz (noch) nicht so gut entwickelt. Im Mimimi-Moment heißt es dann „Ich habe keine Zeit“. Zu diesem Thema habe ich hier und hier und hier bereits einen Artikel geschrieben.

Manchmal passt die Zeit einfach wirklich nicht, weil etwas Wichtiges dazwischen gekommen ist. Dann ist das keine Ausrede, sondern ein guter Grund. Dann wird das Training einfach verschoben (siehe ganz unten in den Tipps).

Ein weiterer Punkt ist die Trainingsdauer. Wenn ich für Vorträge und Boxevents unterwegs bin, trainiere ich nicht in meinem Home-Gym, sondern gehe alleine oder mit Kollegen ins Fitness-Studio. In den Fitness-Studios frage ich manchmal die Menschen, wie lange sie trainieren. „2 bis 2,5 Stunden“ habe ich auch schon gehört. Ui, so viel Zeit muss man sich auch erstmal nehmen können.

Als Faustregel gilt jedoch: Ein Ganzkörpertraining dauert nicht länger als 45 bis 60 Minuten inkl. Auf- und Abwärmen. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel.

Wie gesagt, das sind nur ganz grob ein paar Beispiele zur Inspiration, deine persönliche Ursache herauszufinden. Wie das geht? Hinterfrage dich im Mimimi-Moment, reflektiere deinen Tag und entwickele anschließend Lösungsansätze.

Im Training dranbleiben – Tipps und Erfahrungen

Zum Schluss des Artikels noch einige Tipps und Erfahrungswerte, wie du im Training dranbleiben kannst.

  1. Sei ehrgeizig, aber nicht verbissen. Wenn du mal ein Training ausfallen lässt, ist das kein Problem. Wenn du dein Geld nicht mit Sport verdienst, ist es dein Hobby. Und Hobbies sind Freizeitbeschäftigung – auch wenn du sportlich ambitionierte Ziele hast.
  2. Trainingsplan. Lass dir einen einfachen, leicht verständlichen Trainingsplan erstellen, den du dir leicht merken und umsetzen kannst.
  3. Freude, Spaß und Begeisterung. Überlege dir, wie du deine Erfolge sichtbar machen kannst. Fortschritte motivieren! Einige nutzen dafür Fitness-Tracker, andere ein klassisches Trainingstagebuch und wieder andere dokumentieren die eigene Veränderung mit Fotos und Videos.
  4. Dein Ziel sollte es sein, zwei bis drei Einheiten in der Woche zu absolvieren. Trage dir in deinen Kalender ein, wann du trainieren möchtest. Wenn du beispielsweise an einem Tag wirklich nicht kannst, dann hole die Einheit einfach in der gleichen Woche nach. Aber bitte nicht drei Einheiten an einem Tag. Das geht zwar auch, ist allerdings für den Anfang eher kontraproduktiv.
  5. Intensität. Die richtige Intensität beim Sport hast du, wenn du nach der Einheit sagen kannst: „Das war cool. Das mache ich am liebsten gleich noch mal!“

Fazit

Im Training dranbleiben ist einfach, wenn du erstens die Ursachen für deine Mimimi-Momente kennst und dich zweitens an die Grundlagen für ein erfolgreiches sportliches Training hältst.

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Foto im Artikel Training dranbleiben ©privat