3 Punkte, wie du das Vertrauen im Team stärken kannst

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Partnerübungen.

Und weiter geht es mit dem Thema „Vertrauen im Team stärken“. Denn im Zusammenhang mit den praktischen Boxübungen und Partnerübungen, die wir u. a. beim Teamevent anwenden, gibt es noch weitere Tipps für dein Team:

Im letzten Blog-Artikel ging es darum,

  • zu klären, was Vertrauen überhaupt ist,
  • innerhalb des Teams in Vorleistung zu gehen und dem Kollegen Vertrauen zu schenken,
  • „Trainingszeiten“ und „Trainingsräume“ zu etablieren, in denen Fehler passieren dürfen, die als Wachstums- und Entwicklungschancen wahrgenommen werden können.

Den letzten Artikel kannst du hier nachlesen: Vertrauen im Team durch Boxen stärken

In dem aktuellen Artikel kommen noch drei weitere Tipps dazu, wie du das Vertrauen im Team stärken kannst. 

Tipp #1: Vertrauen im Team stärken durch klare Kommunikation

Bei den Partnerübungen gibt es zwei verschiedene Rollen. Einer ist der Sparringspartner, der andere der Boxer. Der Sparringspartner hält die Pratzen hoch, der Boxer trägt die Boxhandschuhe. Beide zusammen bilden ein Trainingspaar.

Nun werden verschiedene Boxübungen ausgeführt. Wichtig ist dabei, dass die Partner miteinander reden und sich an ihre Rolle und Aufgabe halten. Geschieht das nicht, gibt es Missverständnisse – und die können sowohl beim Boxen wie auch bei anderen „Vertrauensübungen“ im ungünstigsten Fall zu negativen Konsequenzen führen wie z.B. in diesem Youtube-Video zu sehen ist.

Doch hier wiederhole ich mich gerne: Bislang ist immer alles gut gegangen und ich bin sehr zuversichtlich, dass das auch so bleibt. Das Verletzungsrisiko ist bei den Teamevents gleich null.

Im normalen Alltag sind Missverständnisse nicht unbedingt körperlich zu spüren. Aber sie verlangsamen Prozesse, stören die Zusammenarbeit und erhöhen den individuellen und kollektiven Stresspegel, der mittel- bis langfristig zu einem gesundheitlichen K.o. führen kann. Deshalb ist es wichtig, eine klare Kommunikation zu fördern. Sobald etwas unklar ist, gilt die Devise: Selbst die Initiative ergreifen, nachfragen und das Kommunikationsproblem möglichst zeitnah lösen.

Tipp #2: Vertrauen im Team stärken durch Vorgabe eines Handlungsspielraumes

Bei den praktischen Boxeinheiten bekommt jedes Trainingspaar die gleiche Aufgabe. Die Umsetzung der Aufgabe können die Partner unter Berücksichtigung der Spielregeln individuell angehen. Theoretisch ist es möglich, jedem Trainingspaar genau vorzugeben, wann wer wie hart, wie schnell und wie intensiv zuschlägt oder die Pratzen hochhält.

In der Praxis ist das jedoch nicht sinnvoll, da es für alle Beteiligten einen Riesenaufwand bedeutet und viel weniger Spaß macht. Außerdem könnte sich der eine Trainingspartner über-, der andere unterfordert fühlen.

Im beruflichen Alltag wird der Handlungsspielraum meist als Tätigkeitsspielraum, Entscheidungsspielraum und sozialer Interaktionsspielraum definiert. Aber auch dann ist es sinnvoll, jedem einzelnen Teammitglied einen Vertrauensvorschuss zu geben, indem er/sie die Aufgaben unter Berücksichtigung der „Spielregeln“ selbst umsetzt. Bei Unklarheiten bezüglich der Umsetzung kann entsprechend nachgefragt werden (siehe Punkt 1).

Tipp #3: Den Trainingspartner stärken

Das Trainingspaar verfolgt bei den praktischen Boxübungen das übergeordnete Ziel, gemeinsam noch besser zu werden. Gut, jetzt kann man fragen, was das genau bedeutet:

  • Soll der Boxer schneller, härter oder ausdauernder schlagen?
  • Soll er sich besser und anders bewegen?
  • Ist die Deckung perfekt?

Diese und weitere Fragen sind grundsätzlich wichtig, haben allerdings mit dem Lernziel vom Teamevent weniger zu tun. Viel wichtiger sind hier Haltung, Zusammenarbeit und Teamgeist, die sich durch das gemeinsame übergeordnete Ziel positiv entwickeln. Vom Sparringspartner erfordert es Empathie und Fingerspitzengefühl, um die richtige Intensität zu wählen.

Mit anderen Worten: Wenn der Boxer mit hochroten Kopf nach Luft schnappt, hat der Sparringspartner die Intensität nicht richtig eingeschätzt. Auf der anderen Seite soll der Boxer auch nicht aus Langeweile in die Luft starren. Für den Sparringspartner geht es demzufolge darum, das richtige Maß der Intensität zu finden, um den Boxer zu fördern und fordern, ohne ihn/sie jedoch dabei zu über- bzw. zu unterfordern.

Das kann nur gelingen, wenn sich beide Trainingspartner auf den jeweils anderen konzentrieren, dessen Verhalten beobachten und miteinander reden. Auf der anderen Seite benötigt der Boxer ein Mindestmaß an Leistungsbereitschaft. Denn der Sparringspartner kann die Pratzen nur hochhalten. In die Umsetzung (schlagen) muss der Boxer jedoch selbst.

Für den beruflichen Alltag kann das Team die Haltung „gemeinsam besser werden“ übernehmen.

Das „gemeinsam besser werden“ kann, darf und sollte vom Team gemeinsam gestaltet werden. Es kann „höher, schneller, weiter“ bedeuten – muss es aber nicht. Das Ziel, besser zu werden, kann auch bedeuten, z.B. die Kommunikation im gesamten Team zu verbessern.

Das heißt, dass Probleme und Spannungen schneller und ohne Umschweife angesprochen werden und der Wille aller da ist, zu einer gemeinsamen und zeitnahen Lösung beizutragen.

Fazit

Vertrauen im Team lässt sich weder anordnen noch einem bestehenden Team überstülpen. Vertrauen kann sich nur von innen nach außen entwickeln. Zusammengefasst bedeutet das:

  1. Klare Kommunikation fördern und ggf. Hintergründe zu Entscheidungen, Prozessen und Aufgaben transparent erklären, falls es gewünscht oder danach gefragt wird. 
  2. Handlungsspielraum vorgeben und darauf vertrauen, dass das Ergebnis stimmt.
  3. Den Trainingspartner stärken und so gemeinsam noch besser werden.

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Bild im Artikel Vertrauen stärken: ©privat