Den „War for Talents“ gewinnen – durch Boxen zu neuen Impulsen

War for talents

 

„War for Talents“ – erst neulich hatte ich ein Gespräch mit einigen Führungskräften zum Thema. In dem Gespräch habe ich geäußert, dass die Gewinnung von Talenten und geeigneten Mitarbeitern für mich den gleichen Stellenwert hat wie Neukundengewinnung und Bestandskunde langfristig zu begeistern. Das ist Marketing und Vertrieb und beides kann vom Boxen profitieren.

Wie im Marketing und Vertrieb gibt es auch für die Personal-Gewinnung kein Pauschalrezept, das einer Organisation „einfach so übergestülpt“ werden kann. Viel wichtiger sind Einstellung, Vorbereitung, Konsequenz und Kontinuität. Knapp formuliert: vorbereiten, dranbleiben und durchboxen!

Den „War for Talents“ annehmen

Bei vielen Menschen ist das Wort „Kampf“ allerdings mit Gedanken an Krieg, Tod und Gewalt negativ besetzt. Aber Wirtschaft hat nichts mit Krieg zu tun! Wirtschaft steht für Wettbewerb, der (hoffentlich) fair ausgetragen wird.

Außerdem geht es um Marktanteile, Kunden und um Mitarbeiter. Je nach Branche, Unternehmen und Tätigkeitsfeld ist die Gewinnung geeigneter Mitarbeiter eine riesengroße Herausforderung. Ich habe so ganz nebenbei erfahren, dass es deutlich schwieriger ist, geeignetes Personal in der Pflege und im Handwerk zu bekommen als beispielsweise in der Industrie.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Kämpfen nicht gleichbedeutend mit Gewalt ist. Kämpfen bedeutet vor allem Leidenschaft, Hingabe, Einsatz und Eigeninitiative; alles Eigenschaften, die auch im „War for Talents“ gebraucht werden – und zwar dringender denn je. Stichwort: Demografischer Wandel.

Wer innerlich den Kampf nicht annehmen kann, wird es schwer haben, sich im Wettbewerb um die besten Talente behaupten zu können.

Nimm zum Vergleich die Box-Metapher.

Das Problem oder die Herausforderung der Gewinnung neuer Mitarbeitern ist wie der Gegner im Ring – weglaufen kannst du nur bedingt.

Klar, manche Probleme lösen sich auch von selbst. Dafür braucht es manchmal einfach nur Zeit, Gelassenheit und Vertrauen. Aber es gibt Themen, um die man sich rechtzeitig kümmern sollte, damit sie sich nicht zu einer großen Krise aufschaukeln und in einer Katastrophe enden.

Den „War for Talents“ vorbereiten

Kein halbwegs intelligenter Boxer steigt ohne Vorbereitung in den Ring. Vor dem Wettkampf liegen Wochen des Trainings. Es werden Ziele definiert, individuelle Trainings- und Ernährungspläne aufgestellt und umgesetzt – und immer wieder optimiert und angepasst.

Übertragen auf den „War for Talents“ geht unter anderem um die Definition von Zielen und eine optimale Vorbereitung.

  • Wen wollen wir überhaupt haben?
  • Welche Werte, Fähigkeiten, Stärken und Eigenschaften sollen sie mitbringen?
  • Warum sollten neue Talente bei uns anfangen?
  • Wo finden wir neuen Mitarbeiter?
  • Wie sprechen wir sie an?

Es ist wichtig, Antworten auf diese Fragen nicht nur der Personalabteilung zu überlassen. Es ist hilfreich, auch die Experten aus anderen Abteilungen hinzuzuziehen, um das Thema „War for Talents“ interdisziplinär zu besprechen.

In diesem Zusammenhang kommen sehr schnell Themen auf, die die gesamte Organisation betreffen: Stichwort Unternehmenskultur. Jeder hat eine eigene Definition im Kopf.

Für mich bedeutet Unternehmenskultur gelebte Werte.

Und die sind in unterschiedlichen Abteilungen durchaus differenziert. Mitarbeiter im Vertrieb präferieren andere Werte als Mitarbeiter in der Buchhaltung. Wichtig ist, dass es einen übergeordneten Unternehmenswert gibt, der allen Mitarbeitern eine Orientierung und die Möglichkeit der Ein- und Unterordnung gibt. Ein empfehlenswertes Buch zu diesem Thema ist Think Limbic.

 Den „War for Talents“ gewinnen

Wenn die Vorbereitung abgeschlossen ist, kommt irgendwann der Wettkampf. Im Unternehmenskontext bestreiten wir nicht vier bis fünf Wettkämpfe, sondern streng genommen 220 Wettkämpfe im Jahr. Deshalb sollten wir nicht zu viel Zeit mit der Vorbereitung vergeuden, sondern relativ schnell (ohne schlampig oder schluderig zu werden) in die Umsetzung kommen und die Vorgehensweise regelmäßig optimieren – eben mit weichen Bandagen kämpfen.

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Boxcoach Christoph Teege

Die Praxis zeigt recht schnell glasklar, was funktioniert und was nicht. Wie beim Boxen wird es Rückschläge geben.

Wer gut vorbereitet ist, kann damit aber relativ entspannt umgehen und aus Rückschlägen Positives mitnehmen: Wenn das Timing stimmt, können Rückschläge sinnvoll genutzt werden. Es gibt sogar die Möglichkeit, Rückschläge zu provozieren, um entsprechende Konter setzen zu können.

In der Technik spricht man in diesem Zusammenhang gerne von Soll-Bruchstellen. Wenn die Konstruktion fehlerhaft ist und kaputtgeht, dann bitte genau an dieser Soll-Buchstelle. So können Risiken großer Schäden minimiert werden.

Hierfür ist allerdings nicht nur eine gute Planung, sondern auch die Umsetzung wichtig.

Wenn es darum geht, (Etappen-) Ziele zu erreichen, müssen wir dahin gehen, wo es wehtut. Und sicherlich ist das ein entscheidender Faktor für den Erfolg, ob man den „War for Talents“ tatsächlich gewinnen will.

Aber Achtung: Wenn die neuen Mitarbeiter eingestellt sind, ist lediglich ein Teil der wichtigen Arbeit getan. Es muss kontinuierlich daran gearbeitet werden, dass der Talentpool immer gut gefüllt ist. Denke unternehmerisch und biete deiner Zielgruppe einen größtmöglichen und dauerhaften Nutzen. Dafür braucht es Leidenschaft, Hingabe und Kampfgeist, also die Eigenschaften eines Boxer, der gewinnen will.

 

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