Was wäre, wenn die Menschen mehr Mut hätten…

Mut – ein Thema, das mir seit einigen Wochen und Monaten immer wieder begegnet.

  1. Aufgrund meines Blog-Artikels mit der provokativen Überschrift „Sommerzeit – mit dem Rad zur Arbeit fahren ist Zeitverschwendung“ habe ich mir Einiges anhören müssen. Einige fanden ihn „unter aller Sau“ oder absolut sinnlos. Einige meinten, das sei der richtige Ansatz und ganz schön mutig. Ich persönlich habe mit diesem Artikel mein Ziel auf jeden Fall erreicht: Ich wollte die Menschen für einen Augenblick aus Ihrem Alltag heraus reißen und mit ihnen diese Artikel neue Denkanstöße geben.
  2. Ich kann mich noch gut an ein Telefonat  erinnern, das ich vor kurzem mit einer Kollegin geführt habe. Es war ein Mittwoch, kurz nach 17.00 Uhr und „eigentlich“ wollten wir nur unser Telefonat beenden, weil wir vorher durch eine technische Störung getrennt waren. Doch aus dem „eigentlich“ wurden letztendlich fünf Stunden – und immer wieder hat meine Kollegin bestätigt, dass ich sie bestärke, inspiriere und ermutige. Gut, so war ihre Wahrnehmung. Ich glaube, dass ich nichts anders gemacht habe. Im Nachhinein ärgere ich mich, dass wir das Telefonat nicht aufgenommen haben. Das wäre ein interessanter Stoff für ein Business-Hörbuch geworden.
  3. Auch auf Veranstaltungen und nach Vorträgen werde ich immer wieder mit dem Thema „Mut“ konfrontiert. So wurde ich erst kürzlich gefragt, ob ich nicht für eine exklusive Interview-Reihe zu diesem Thema ein Interview führen möchte. Natürlich habe ich zugesagt. Wenn es online ist, gibt es das Interview im Blog.

Doch nun habe ich genug über mich gesprochen.

Es wird Zeit, die Perspektive zu wechseln.

Mutig…

…finde ich den Wechsel von Bastian Schweinsteiger zu Manchester United. Er hat beim FC Bayern München nahezu alles gewonnen, was es im Fußball zu gewinnen gibt. Er hätte auch sagen können: „Komm, die letzten drei Jahren spielst du noch locker beim FC Bayern und beendest als Held deine aktive Fußballer-Karriere.“ Aber nein, Bastian Schweinsteiger ist ein „Kämpfer“, der noch einmal eine neue Herausforderung brauchte. Er geht bereitwillig das Risiko ein, bei Manchester United gnadenlos zu scheitern. Das hoffe ich natürlich nicht. In einem Jahr wissen wir mehr. Als Deutschland-Fan hoffe ich nur, dass er gesund bleibt und für die Europameisterschaft 2016 fit ist.

Richtig, vernünftig und vor allem mutig ist die Entscheidung von Dirk Dzemski. Er ist Robert Stieglitz‘ Trainer, der am 18.7.2015 gegen Arthur Abraham geboxt hat. Nach einem schweren Treffer am Kinn ging Stieglitz in der 6. Runde zu Boden. Sein Trainer hat in meinen Augen die richtige Entscheidung getroffen: Handtuch werfen und den Kampf vorzeitig beenden. An diesem Beispiel wird deutlich, das Boxer durchaus „harte Hunde“ sind, die trotz Schmerzen weitermachen. Aber wenn die Gesundheit ernsthaft gefährdet ist und/oder wenn die Chancen auf den Sieg verschwindend gering sind, haben sie auch die Größe, sich zurückzuziehen und aufzugeben. Die Gesundheit hat für den Boxer oberste Priorität.

Mutlos…

…wirken manche Menschen auf mich. Ganz egal, wo ich in Deutschland unterwegs bin, ob im Unternehmen oder in der Fußgängerzone. Ich schaue mir die Menschen gerne an. Ich werte sie nicht, sondern beobachte nur. Viele haben einen krummen Rücken, heruntergezogene Mundwinkel und Augen ohne Glanz. Das fällt mir in letzter Zeit häufiger auf und ich stelle mir Fragen, auf die ich noch keine Antworten gefunden habe:

  • Wer oder was hat Ihnen den Mut genommen?
  • Was können Sie und ich tun, damit die Menschen mutiger werden?
  • Ist es überhaupt sinnvoll, dass Menschen mutiger werden
  • Und wollen Führungskräfte überhaupt, dass ihre Mitarbeiter mutiger werden?

Was wäre, wenn die Menschen mehr Mut hätten?

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Boxcoach Christoph Teege

Ich glaube, es gäbe weniger Neid, Konflikte und Egoismus. Schon allein deshalb, weil diese Menschen dann mehr Verantwortung für sich übernehmen;

Verantwortung für das, was sie tun – und was sie nicht tun. Sie würden den anderen den Erfolg nicht neiden, ganz im Gegenteil:

Sie gönnen ihnen den Erfolg und versuchen, daraus zu lernen und selbst davon zu profitieren.

Es gäbe weniger Konflikte, weil sich Menschen endlich trauen, Missverständnisse offen anzusprechen und zu klären. Es gäbe weniger Egoismus, weil sich die Menschen es nunmehr wagen, sich (gegenseitig) zunehmend zu akzeptieren. Außerdem lernen sie, von der Anerkennung anderer Menschen nicht mehr abhängig zu sein.

Was glauben Sie, was wäre, wenn die Menschen mehr Mut hätten?

Was würden Sie tun, wenn Sie noch mutiger wären?

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Bild im Artikel Mut: ©Privat