Selbstdisziplin macht Spaß. Klingt komisch, ist aber so. Selbstdisziplin ist die Fähigkeit zu tun, was Sie sich vorgenommen haben. Und zwar unabhängig davon, wie es Ihnen gerade gefühlsmäßig geht.
Nicht immer macht alles Spaß. Manchmal müssen Sie sich echt überwinden. Diese Selbstüberwindung kostet anfangs Kraft und Mut. Aber der Lohn dafür sind Glücksmomente und das gute Gefühl, seinen Zielen ein Stückchen näher gekommen zu sein.
In diesem Artikel möchte ich Ihnen drei Wege zeigen, wie Sie Ihre Selbstdisziplin steigern können.
1. Selbstdisziplin und Selbstreflexion: Was ist Ihre Intention?
Selbstreflexion ist die Voraussetzung für Selbstdisziplin. Wenn Sie es mit Ihren Zielen ernst meinen und diese auch wirklich erreichen wollen, führt kein Weg an der Selbstreflexion vorbei. Beschäftigen Sie sich intensiv mit sich selbst, in dem Sie Ihre Denk- und Handlungsgewohnheiten hinterfragen.
Viele Menschen haben Angst davor, sich zu hinterfragen. Sie wissen um die persönlichen „Leichen im Keller“: eigene Schwächen, Fehler in der Vergangenheit und Ereignisse, für die sie sich heute vielleicht schämen oder die sie sogar bereuen. Diese Erfahrungen haben wir alle machen müssen. Wir wurden oft enttäuscht und verletzt. Das ist aber kein Grund, sich heute – vielleicht Jahre später – davon herunterziehen zu lassen.
Akzeptieren Sie Ihre Vergangenheit und machen Sie den ersten Schritt. Melden Sie sich bei den Menschen, die Sie enttäuscht oder verletzt haben und reichen Sie Ihnen die Hand zur Versöhnung. Beginnen Sie aber auch, sich uneingeschränkt so zu akzeptieren wie Sie sind: mit all Ihren Stärken und Schwächen, Merkmalen und Gewohnheiten.
Jeder Mensch hat jedoch die Fähigkeit, neu zu denken und zu handeln. Deshalb können Sie alte Gewohnheiten verändern, Prioritäten neu setzen und Ihrem Leben eine ganz andere Richtung geben.
2. Selbstdisziplin und Motivation: Wozu steigen Sie in den Ring?
Was treibt Sie an?
Woher kommen Ihre Ziele?
Wie lässt sich für Sie einschätzen, ob das Ziel realistisch ist?
Wie erreichen Sie Ihr Ziel?
Warum wollen Sie das Ziel erreichen?
Wer kann Ihnen helfen?
Wie gehen Sie mit Rückschlägen um und wie viele davon können Sie einstecken?
Wann lohnt es, sich „durchzuboxen“ und wann ist es vernünftiger, das „Handtuch zu werfen“?
Diese (und weitere) Fragen beantworte ich im Box-Coaching zusammen mit meinen Klienten immer vor dem Start in die Umsetzung. Meine Erklärung: Ein Mensch, der ein Ziel verfolgt, ist wie ein Boxer, der in den Ring steigt. Er muss sich darüber im Klaren sein, wozu er in den Ring steigt.
Er muss verstehen, dass er die Sicherheit der Ringecke aufgeben und sich der Herausforderung stellen muss. Außerdem muss er darauf vorbereitet sein, dass es immer wieder schmerzhafte Rückschläge geben wird. Und er muss akzeptieren, dass es keine 100-prozentige Sicherheit gibt.
Verstehen Sie das „muss“ nicht als einen Begriff, der Druck erzeugen soll, sondern bitte als notwendige Voraussetzung. Es ist schlichtweg unklug und unter Umständen schmerzhaft, ohne dieses wichtige Commitment in den Ring zu steigen oder sich einem neuen Ziel anzunehmen. Auch einen Boxkampf gewinnen Sie nicht mit Tschakka-Tschakka-Parolen, sondern nur mit viel Fleiß, Selbstdisziplin und einer gewissen mentalen Härte.
3. Selbstdisziplin und Entscheidungen: Sagen Sie ja – und stehen Sie dazu!
Haben Sie sich nun besser kennengelernt?
Sie sind sich Ihrer wichtigsten Werte bewusst?
Haben Sie Ihre Ziele schriftlich formuliert?
Prima! Dann kommt jetzt ein ganz auschlaggebender Punkt. Treffen Sie Entscheidungen! Sagen Sie ja und sagen Sie nein! Stehen Sie zu sich! Stehen Sie zu Ihren Zielen (ja), aber auch zu dem, was Sie nicht wollen (nein). Entscheiden Sie vor allem unabhängig von der Meinung anderer!
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Vielleicht verwirre ich Sie jetzt, aber wenn Sie ein Ziel ernsthaft erreichen wollen, gehören Sie tatsächlich einer Minderheit an. Sie sind ein Außenseiter! Das fühlt sich nicht gut an, doch Sie sind Außenseiter im positiven Sinne. Sie sind jemand, der es zumindest versucht! Selbst wenn Sie scheitern, haben Sie wertvolle Erfahrungen gesammelt. Und wer weiß, wozu die später einmal gut sein können.
Je länger Sie Entscheidungen vor sich herschieben, umso mehr wertvolle Zeit geht Ihnen verloren. Sie zermartern sich den Kopf, wägen Vor- und Nachteile gegeneinander ab – und ehe Sie sich versehen, ist das Jahr schon wieder vorbei. Diese nicht getroffenen Entscheidungen haften an Ihnen wie Teer. Sie bleiben an einer Stelle kleben und kommen nicht vorwärts.
Machen Sie es anders und sagen Sie sich nach reiflicher Überlegung:
„Das ist mein Ziel! Ich fange jetzt damit an, ziehe es durch und kämpfe dafür, weil dieses Ziel für andere und für mich sehr wichtig ist.“
Wenn Sie das mit voller Überzeugung sagen können, stellt sich Ihre Selbstdisziplin von ganz alleine ein.
Fazit
Reflektieren Sie Ihre Persönlichkeit. Beschäftigen Sie sich mit Ihren Werten, Ihren Prioritäten und Ihren Zielen. Machen Sie sich klar, warum und wozu Sie bestimmte Dinge tun. Alles hat einen Anfang – also einen guten Grund, der in der Zielerreichung seine Erfüllung finden soll (und bestimmt auch finden wird). Spüren Sie Ihre persönlichen Gründe auf. Lassen Sie sich durch sie motivieren, Ihr Ziel zu erreichen. Dann müssen Sie über das Thema Selbstdisziplin gar nicht nachdenken.
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Bild im Artikel Selbstdisziplin: ©privat