„Corona nervt“ – das empfinden nicht nur Erwachsene, sondern vor allem auch viele Kinder so. Das weiß ich aus eigener Erfahrung und aus den Gesprächen mit Geschäftspartnern und Kunden, die ebenfalls Kinder haben. Bestätigt wird diese Erfahrung durch die Copsy-Studie, die im Jahr 2020 durchgeführt wurde.
Diese Studie untersucht die Auswirkungen und Folgen der COVID 19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland.
71 Prozent der Kinder und Jugendlichen fühlen sich demnach durch Corona äußerst oder ziemlich belastet.
Copsy-Studie aus dem Jahr 2020.
Die Kinder sind laut dieser Studie ängstlicher, schneller gereizt, niedergeschlagen und machen sich mehr Sorgen. Und nicht nur das: Der Stress wirke sich zudem auch körperlich aus. Die Kinder leiden der Studie zufolge häufiger unter Schlafproblemen, Nervosität, Kopf- und Bauchschmerzen.
Lockdown, Schulschließungen, Home-Schooling, mal nur Distanz-, dann wieder Wechselunterricht, kein Vereinssport, kaum Kontakt zu Freunden und Spielkameraden und die fehlende Sicherheit, wann und wie es wieder einigermaßen „normal“ weitergeht. Da ist es zweifelsohne nachvollziehbar, dass Kinder durch Corona gestresst sind und mental wie körperlich an ihre Grenzen stoßen.
Hinzu kommt, dass nicht jede Familie über eine entsprechend große Wohnung mit Balkon oder ein Haus mit Terrasse und Garten verfügt. Viele Kinder „hocken“ dann zu Hause mit ihren Geschwistern und Eltern auf engstem Raum und müssen unter diesen Umständen auch noch lernen. Eine Tatsache, die den meisten Kindern schon ohne Corona wenig Freude bereitet.
Kinder sind von Corona genervt, Langzeitfolgen nicht absehbar
Wer viel Stress hat, braucht unbedingt ein passendes Ventil für den Stressabbau. Und den haben viele Kinder momentan nicht. Gelassenheit weicht erhöhter Reizbarkeit, ausgelöst durch Frust oder Langeweile.
Das könnte aber auch ein „Hilferuf“ des Kindes sein: Es verlangt nach Aufmerksamkeit, Verständnis und Unterstützung. Stress fragt nicht nach der Ursache. Die Kinder hingegen spüren die Notwendigkeit, Druck abzubauen und suchen nach Lösungen.
Leider endet das häufig in Reizbarkeit, Überforderung und manchmal auch in Aggressivität, weil sie den Weg aus dem Dilemma nicht (alleine) finden; vor alles deshalb, weil es für sie keine Option (kein Rückzugsort, keine Angebote) zum Stressabbau gibt.
Der Direktor der Westfälischen Kinderklinik Dortmund, Dominik Schneider, beklagt bei Kindern bereits schwere psychische und körperliche Störungen aufgrund der Maßnahmen, die der Gesellschaft und damit auch den Kindern coronabedingt auferlegt werden. Quer durch alle Schichten hätten die Belastungen und Erkrankungen zugenommen, sagte Schneider im Deutschlandfunk. Als Beispiele nannte er depressive Störungen, Essstörungen, Gewichtszunahme oder pathologisches Medienverhalten.
Bei meiner Recherche für diesen Artikel habe ich bei Youtube ein zwölfminütiges Video des Hirnforschers Gerald Hüther entdeckt. Es lohnt sich für die Eltern, sich dieses Video anzusehen. Hüther spricht darüber, was Corona mit den Kindern macht und wie wir in unserer Elternrolle die Kinder unterstützen können.
Halten wir fest: Die Kinder sind genervt, gestresst und wissen nicht, wohin mit ihrem Frust, ihrem Ärger und ihren Sorgen. Vielleicht wissen sie auch nicht, an wen sie sich wenden und mit wem sie darüber reden können.
Corona-Krise: Abwarten oder einfach davonlaufen?
Die Frage, die sich bei Krisen, Problemen und Rückschlägen immer wieder stellt, ist:
- Was können wir jetzt tun? Stehen bleiben und abwarten?
- Vor der Krise weglaufen oder sich flexibel anpassen?
Am liebsten wäre es den meisten wohl, wenn die Krise einfach jemand „wegmacht“ und wir endlich wieder wie vor der Krise leben könnten.
Doch so einfach ist es leider nicht. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen, also müssen wir lernen, aus der aktuellen Situation und den gegebenen Umständen das Bestmögliche zu machen.
Diese Tatsache haben meine Kooperationspartner Ingo Anderbrügge Sport Konzept, der Pohlibri Kinderbuch-Verlag und ich zum Anlass genommen, Corona-konforme Dienstleistungen für Kinder zu entwickeln. Unser Ziel: Kinder durch Sport stärken, Stressabbau, Prävention sowie Förderung und Erhalt von Spaß, Motivation und Lebensfreude.
Zwei meiner Angebote möchte ich nun näher vorstellen. In diesem Zusammenhang hätte ich eine Bitte: Teile diesen Artikel, damit auch andere Eltern und deren Kinder von diesem Angebot erfahren. Danke!
Angebot 1: Online-Training Fußball und Fitness-Boxen für Kinder
Seit gut einem Jahr biete ich das Fitness-Boxen als Online-Training an. Angefangen habe ich mit zwei bis drei Teilnehmern. Heute sind es beim öffentlichen Training im Schnitt 70 Personen. Inoffiziell sogar noch mehr, weil auch der Partner / die Partnerin bzw. das Kind oder die Kinder vor dem Rechner mittrainieren. Das Training findet immer montags, mittwochs und freitags um 18.30 Uhr statt.
In der Zusammenarbeit mit der Fußballfabrik haben wir jetzt ein Online-Training für Kinder entwickelt. Es geht um Fußball und Fitness-Boxen. Das Training dauert insgesamt 60 Minuten. In jeder Trainingseinheit geben wir zusätzlich noch Impulse, um die Kinder auch mental zu stärken.
Es geht also nicht nur um Fußball und Fitness-Boxen, sondern auch um Persönlichkeitsentwicklung und Persönlichkeitsstärkung. Die Kinder sollen sich auspowern, dabei auch Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aufbauen und infolgedessen ein Gefühl wie „Ich bin stark“ entwickeln.
Wenn Persönlichkeit und die passende Einstellung vorhanden sind, kommen Kinder vermutlich besser mit veränderten Lebenssituationen zurecht.
Nähere Informationen zum Online-Training Fußball und Fitness-Boxen gibt es in diesem Flyer.
Angebot 2: Pohlibri- Anti-Mobbing-Projekt – jetzt schon Termin sichern
Seit 2019 führt der Kinderbuch-Verlag „Pohlibri“ in Deutschland Anti-Mobbing Projekte an Grundschulen durch. Es geht darum, die Klassengemeinschaft zu stärken und eine freundlichere Atmosphäre innerhalb der Klasse zu erzeugen, so dass Mobbing gar nicht entstehen kann. Das ist natürlich die Idealvorstellung.
In der Realität wird es sicherlich auch Meinungsverschiedenheiten, Konflikte und Streit geben. Wenn Kinder zusammentreffen, lässt sich das auch gar nicht verhindern; und das ist auch gar nicht unser Ziel. Wir möchten mit diesem Projekt starke Kinder entwickeln, die sich in schwierigen Situationen angemessen verhalten können.
Ich bin bei diesem Projekt von Anfang an dabei. In meinem Modul geht es darum, die Kinder durch das Boxen zu stärken. Es werden praktische Boxeinheiten eingesetzt, um Mut und Selbstvertrauen bei den Kindern zu steigern.
Die Kids entwickeln ein selbstbewusstes „ Standing“ und lernen, sich mit Worten und über die Körpersprache zu wehren. Aus dieser Stärkung heraus wird es ihnen zukünftig leichter fallen, auch einmal „Nein“ zu sagen.
Aufgrund der Corona-Pandemie konnten wir die Anti-Mobbing-Projekte an Schulen bisher nicht durchführen. Die Termine wurden verschoben. Doch es wird eine Zeit nach Corona geben. Wann und wie das genau aussieht, kann heute noch niemand sagen. Mein Team und ich sind jedoch sehr zuversichtlich, dass wir die Arbeit bald wieder aufnehmen können.
Deshalb – liebe Schulen – sichert euch jetzt schon die Termine!
Fazit
Laut der Copsy-Studie fühlen sich 71 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Pandemie äußerst oder ziemlich belastet. Sie sind genervt, frustriert und gestresst. Wir können Corona nicht „wegmachen“. Aber wir können Corona-konforme Angebote entwickeln, um die Kinder auch in diesen besonderen Zeiten zu unterstützen und zu stärken: Das ist unser ausgegebenes Ziel, das wir sowohl mit dem Online-Training Fußball und Fitness-Boxen für Kinder und den Anti-Mobbing-Projekten an Schulen erreichen möchten.
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Fotos im Artikel Corona und Kinder:
©shutterstock.com/sunnystudio
©Fußballfabrik
©Pohlibri-Verlag