Mit Stress, Druck und Rückschlägen souverän umgehen

Stress, Management, Führung

Stress. Kennen wir alle. Dazu habe bin ich bei Xing vor einigen Tagen auf folgende Frage gestoßen:

Im Jahr 2017 habe ich im Handelsblatt eine Info-Grafik zum Thema Stress gelesen. Zu den genannten Stressfaktoren gehörten demnach:

  • ein zu hohes Arbeitspensum,
  • Termindruck und Hetze,
  • zu viele Störungen und Unterbrechungen,
  • Erschöpfung,
  • fehlende Anerkennung sowie
  • Lärm und andere äußere Umstände.

Der Zeitmanagement-Experte, Prof. Lothar Seiwert, schreibt in seinem Buch „Ausgetickt“:

„Fast 30 Jahre lang toure ich durch die Lande und erzähle Hunderttausenden von Menschen, wie sie mit Stress, Komplexität und den steigenden Anforderungen besser zurechtkommen, (…) und ich versuche, Stresskompetenz zu vermitteln, wo es nur geht. Und das Ergebnis? Immer mehr Stresskranke!“

Dabei frage ich mich:

  • Woran liegt es, dass sich so viele Menschen gestresst fühlen?
  • Finden die gefühlt mehr als 200.000 Trainer, Berater und Coaches nicht den Weg zu ihren Kunden?
  • Erkennen die Kunden den Nutzen der Arbeit nicht (an)?
  • Bedürfen die Inhalte der Seminare oder die Form der Wissensvermittlung einer Überarbeitung?
  • Oder liegt das Problem darin, dass die Teilnehmer die Inhalte nicht umsetzen wollen oder können?

Was passiert, wenn nichts passiert?

Der Körper signalisiert erst dezent, dann immer deutlicher, dass die Leistungsgrenze erreicht und letztendlich sogar überschritten ist. Typisch dafür sind folgende Symptome:

  • Muskelverspannungen und Schmerzen,
  • Gereiztheit,
  • mangelnde Konzentration,
  • Herzrasen,
  • Magenschmerzen,
  • Reizdarm.

Wer tiefer einsteigen möchte und sich außerdem für Zahlen, Daten und Fakten interessiert , dem empfehle ich in den Arztreporten der Barmer GEK  zu stöbern. In der aktuellen Ausgabe von 2018 steht drin, dass auch immer mehr  junge Erwachsene unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken leiden. Nach Ihrem Abschluss fangen sie in Unternehmen an zu arbeiten. Der Zeit-, Erfolgs- und Leistungsdruck wird im Berufsleben nicht weniger, sondern nimmt eher noch zu.

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Boxcoach Christoph Teege

Obwohl die meisten Menschen diese Körpersignale wahrnehmen und wissen, dass sie *eigentlich* etwas ändern *müssen*, wird weiter ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit gearbeitet. Sie sind der Überzeugung, dass für Pausen und andere Präventionsmaßnahmen „keine Zeit“ ist.

Der Volksmund sagt dazu: „Nach zu kommt ab.“

Das Leben antwortet meistens mit einem Schlag ins Gesicht, sodass die Person auf die Bretter geschickt wird und erst einmal gesundheitlich K.o. geht.

Nicht schön und wünschenswert, aber manchmal der einzige Weg zur Einsicht.

Die Lösung liegt nicht in den Apps, sondern in der Haltung

Mithilfe von Zeitmanagement-Methoden wie „Getting things done“, der Alpen-Methode, To-do-Listen und den vermeintlichen elektronischen Helferlein wird eine intensive Selbstoptimierung versucht, statt sich wohlverdiente Pausen zu gönnen.

Und damit wird genau das Gegenteil erreicht. Das Hamsterrad rotiert noch schneller als zuvor. Die logische Erkenntnis: Apps helfen nicht weiter, Haltung und Einstellung schon!

Stress ist so alt wie die Menschheit selbst. Damals haben uns Mammuts gestresst, heute sind es unsere Mitmenschen (und eigentlich nur wir selbst). Mittlerweile ist das Stress-Phänomen gut erforscht. Es gibt wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse. Daraus abgeleitet hier zwei Empfehlungen.

Stress abbauen durch Bewegung

Um dem Stress zu entkommen, ist es erstmal wichtig,  Zeit für den Stressabbau zu finden. Das klingt für Außenstehende banal und einfach. Den gestressten Menschen kostet es Überwindung, aus den lieb gewonnenen Gewohnheiten herauszukommen.

Um Stress abzubauen, werden gerne ersatzweise Alkohol, Zigaretten, Fast Food, Süßigkeiten und Fernsehen konsumiert. Das macht auch manchmal Spaß und entspannt – zumindest fühlt es sich so an. Die langfristigen Folgen sind aber weniger erfreulich. Das kann sich jeder ausmalen.

Eine bessere Möglichkeit des Stressabbaus ist regelmäßige und kontinuierliche Bewegung. Dazu zählt Spazierengehen genauso wie das Laufen, das Schwimmen und das Boxen, letzteres auch gerne als Betriebssport.

Im Gesundheitsreport 2018 der BARMER GEK steht dazu:

„Inzwischen ist bekannt, dass die häufigste Ursache für Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und Gelenkprobleme eine körperliche Unterforderung ist. Viel Sitzen und mangelnde Bewegung steigern zudem langfristig das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes. Die Ergebnisse des Reports liefern so einen guten Grund, mehr Bewegungsprogramme in den betrieblichen Alltag zu integrieren. Ein Arbeitsleben mit mehr Bewegung verringert gesundheitliche Beschwerden, steigert die Arbeitsproduktivität und sorgt ganz nebenbei für ein besseres Betriebsklima.“ Quelle: Barmer GEK

Wer sich nicht für Sport und Bewegung begeistern kann oder will, kann auch andere Methoden zum Stressabbau wählen. Das kann das Lesen eines Buches, das Malen, Meditieren, Musizieren, Schlafen oder handwerkliches Arbeiten sein.

Stress abmildern bzw. gar nicht entstehen lassen durch diszipliniertes Handeln

Wenn du „deine Methode“ zum Stressabbau gefunden hast, kommen die nächsten beiden Schritte. Fang an, die Verantwortung für deinen Stress zu übernehmen. Deine Mitmenschen können nichts dafür, dass du dich gestresst fühlt. Frage dich:

  • Wer oder was erzeugt den Stress in mir?
  • Wann und wo entsteht der Stress?
  • Warum stresst mich das? Ist es Über- oder etwa Unterforderung? Ist es ein Werte- oder Zielekonflikt? Ist es die Angst, nicht gut genug zu sein, zu verlieren, etwas nicht zu schaffen oder sich zu blamieren?
  • Was kann ich tun oder lassen, damit sich der Stress auf ein gesundes Maß einpendelt?

Nach der Phase der Selbsterkenntnis kannst du anfangen, etwas zu ändern. Nun geht es folgende Themen:

Fazit

Stress hat es schon immer gegeben. Es ist wichtig, für regelmäßigen Stressabbau zu sorgen, sei es durch Sport oder andere Hobbys. Anschließend ist es zielführend, über den Stress selbst und mögliche Veränderungen nachzudenken und die Erkenntnisse im Alltag umzusetzen mit dem Ziel, den Stress-Level langfristig auf ein erträgliches Maß einzupendeln. Die eigene Haltung ist der beste Schutz gegen einen gesundheitlichen K.o und ein Garant für ein erfülltes Leben.

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Bilder im Artikel Stress: ©peters, ©shutterstock.com