Das Jahr 2016 ist schon fast zwei Wochen „alt“, und wie jedes Jahr nehmen sich die Menschen auch für dieses Jahr jede Menge vor. Doch leider werden sie die wenigsten dieser Vorsätze auch umsetzen. Hier finden Sie Blog- Artikel für zwei Klassiker der guten Vorsätze:
Wenn Sie mich fragen, ob ich Vorsätze habe, dann antworte ich Ihnen:
Vorsätze habe ich keine. Das habe ich mir abgewöhnt. Wenn ich mich verändern will, denke ich bewusst darüber nach und fälle eine Entscheidung inklusive allen Konsequenzen. Aber immer dann, wenn sie getroffen werden muss und nicht, weil der Jahreswechsel ansteht.
Vorsätze vernetzt denken
Am Anfang stehen für die Antwort auf das „Warum“ wichtige Fragen:
- Warum möchte ich ein bestimmtes Ziel erreichen?
- Warum möchte ich mich verändern?
- Warum will ich mir das antun?
- Welche Konsequenzen erwarten mich, wenn ich die Veränderung angehe und
- welche Konsequenzen hat es für mich, wenn alles so bleibt wie bisher?
Jede Veränderung hat Auswirkungen auf das Leben, und zwar auf alle Bereiche. Ich trenne nicht (mehr) zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Unsere Zeit ist heute knapp und damit so kostbar geworden, dass es nur noch eine Zeit für mich gibt.
Nehmen wir einmal an, Sie haben ein ehrgeiziges berufliches Ziel angepeilt. Und Sie wissen ganz genau, warum Sie es erreichen wollen. Und nun? Erstellen Sie eine Skizze um darzustellen, wie am Ende das Ergebnis aussehen soll. Es gibt Menschen, denen genügt hierfür allein ihre Vorstellungskraft. Ich nutze lieber ein Blatt Papier und einen Bleistift.
Haben Sie ein konkretes „Bild“ von dem, was Sie erreichen möchten, dann werden Plan und Durchführung fast zur Nebensache, weil sich Vieles von alleine ergibt. Der alles entscheidende Punkt ist: Viele möchten ein Gemälde malen, vergessen aber damit anzufangen.
Für Ihr Ziel braucht es kein Gemälde; eine Skizze reicht schon für die Erstellung eines ungefähren Plans. Daran lässt sich gut ablesen, welche Arbeitsbelastung auf Sie zukommen wird. Aber Vorsicht: Auch hier lauern Gefahren: Passen Sie auf, dass Sie sich beim Planen nicht auf zu viele Details konzentrieren. Mein Merksatz dazu lautet:
Enge Planung ist Gift für das Ziel, schlechte der Tod.
Ein guter Plan trägt zur Entlastung des Gehirns bei, weil nicht ständig aufs Neue darüber nachgedacht werden muss, welcher Schritt als nächstes zutun ist. So fällt es viel leichter, strukturiert vorzugehen.
Konsequentes Handeln statt „harte Bandagen“
Das Ziel ist klar, die Skizze steht – und ein grober Plan ist auch vorhanden. Perfekt! Jetzt gibt es absolut keinen Grund mehr abzuwarten. Perfekte Startbedingungen gibt es nicht; ebenso wenig wie ein perfektes Ziel oder einen perfekten Plan.
Viel wichtiger ist der erste Schritt. Es geht darum, überhaupt mit der Umsetzung zu beginnen. Jeden Tag kleine Schritte zu machen ist gut – und viel besser als keine! Außerdem ist es entscheidend, regelmäßig dran zu bleiben: Kontinuität schlägt Intensität. Denken Sie an Ihre sportlichen Vorhaben: Es ist besser, jeden Tag eine halbe Stunde zu trainieren (= regelmäßig kleinere Etappen) als einmal pro Woche drei Stunden.
Es wird Momente geben, in denen Ihnen ein eisiger Wind ins Gesicht bläst. Ihr Plan geht nicht auf und das Ziel rückt in weite Ferne. Sie werden kritisiert und erleben Enttäuschungen. Sie sind mittendrin in der Welt des Schmerzes, finden sich im Tal der Tränen wieder. Das ist eine Zeit, in der Sie Ihre Entscheidung möglicherweise verfluchen werden.
Es gibt aber keinen Grund, vom Tal der Tränen ins Jammertal zu gehen. Bitten Sie um Hilfe. Das ist keineswegs ein Zeichen von Schwäche. Ganz im Gegenteil. Jeder Sportler lässt sich helfen. Jeder Profi hat einen Trainer und meist noch enge Vertraute, die im Hintergrund arbeiten und von denen Außenstehende gar nichts mitbekommen.
Verantwortung übernehmen
Viele Menschen verhalten sich beim Erreichen von Zielen wie ein unreifes Kind. Sobald die Begeisterung nachgelassen hat und erste Schwierigkeiten auftreten, stecken sie trotzig den Kopf in den Sand. Ich frage Sie:
- Wo bleibt der Biss?
- Wo bleibt der Ehrgeiz?
- Wo ist der unbändige Wille, das Ziel doch zu erreichen?
Wer davon ausgeht, dass alles was er tut Spaß machen muss, ist definitiv auf dem Holzweg. Die Praxis sieht leider ganz anders aus. Wir müssen uns in Job und Privatleben jeden Tag mit Dingen beschäftigen, die kompliziert, langweilig oder nervig sind. Wir könnten jetzt darüber diskutieren, ob diese Behauptung stimmt oder nicht. Es ließe sich auch eine Arbeitsgruppe bilden oder eine Studie durchführen. Besser ist es, die alltägliche Praxis einfach so zu akzeptieren wie sie ist und wie ein Erwachsener damit umzugehen: Übernehmen Sie Verantwortung!
Vorsätze umsetzen, langfristig motiviert sein
Langfristige Motivation ist nur möglich, wenn das Individuum (also der einzelne Mensch) einen Sinn in seiner Tätigkeit empfindet. Unser Gehirn ist ziemlich egoistisch und denkt zuerst an sich und sein Überleben. Übersetzt bedeutet das: Wenn die Zielerreichung der Person einen Nutzen bringt, ist er motiviert.
Langfristig kann kein Geld der Welt da mithalten. Durch Beobachtung und Gespräche mit finanziell sehr erfolgreichen Menschen habe ich gelernt, dass sie gar nicht vordergründig ans Geld denken, sondern immer daran, wie viel Herzblut, Leidenschaft und Freude sie in Projekte investiert haben. Erst viel später, wenn sich der Erfolg einstellt, haben sie dadurch auch Geld verdient.
Wir Menschen sind eine „beseelte“ und träge Masse. Wir bestehen aus einer Einheit: Körper, Seele und Geist. Unter den Gesichtspunkten der Mechanik betrachtet benötigen wir zur Überwindung der Trägheit einer Kraft, die den Körper in Bewegung bringt.
Im Gegensatz zu einem Stein sind wir Menschen jedoch in der privilegierten Lage, uns selbst in Bewegung bringen zu können. Das gelingt jedoch nur dann, wenn wir in unser Innerstes sehen und uns die Frage nach dem Warum selbst beantwortet haben.
Vielleicht interessiert es Sie ja, warum ich tue, was ich tue:
- Herausfordernde Projekte und Ziele spornen mich an, auch und gerade weil sie mir anfangs Angst machen. Doch so kann ich sicher sein, dass ich mich mit ihnen auch intensiv(er) auseinandersetze.
- Lesen und Lernen bereiten mir viel Freude. Ich mag es, kreativ, vernetzt und quer zu denken. Mein Blog erleichtert es mir, die Gedanken zu strukturieren.
- Ich habe nichts dagegen, wenn es anstrengend wird und gehe gerne an die Schmerzgrenze: denn Schmerz geht, Erfolg bleibt. Das gilt für den Sport wie für das Berufsleben. Freu mich allerdings auch, wenn es leicht ist.
Durch den Sport habe ich gelernt, was ein Mensch in kurzer Zeit im Stande ist zu leisten. Das gelingt, wenn das Individuum auf das System abgestimmt und auf das gleiche Ziel ausgerichtet ist. Der Gedanke, wie es in Unternehmen aussehen könnte, wenn Mitarbeiter und Führungskräfte nur einen Bruchteil dieser Methoden und Strategien nutzen würden, treibt mich an.
Fazit
Klären Sie gleich zu Beginn, warum Sie etwas tun wollen. Dann haben Sie 80 Prozent Ihres Ziels schon geschafft. Sorgen wir dafür, dass 2016 ein Jahr wird, an das wir uns gerne erinnern.
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Bild im Artikel „Vorsätze“: ©shutterstock.com