Wie im letzten Blog-Artikel angekündigt, melde ich mich nach der Sommerpause wieder mit neuen frischen Blog-Artikeln aus der Praxis zurück. In der Zwischenzeit habe ich weiter Vorträge gehalten und „Boxen statt Mimimi“–Events durchgeführt. Nach meinen Vorträgen und auch während der BSM-Events tauchen immer wieder Fragen auf. Eine vielfach gestellte Frage war: Wie fange ich mit dem Sport an? Und wie bleibe ich dran? Genau genommen sind es zwei Fragen, aber zwei durchaus wichtige! Nachstehend meine fünf Tipps für dich, um positiv in deine sportlichen Aktivitäten zu starten.
1. Setze dir kleine Ziele
Mir ist bewusst, dass diese Aussage durchaus im Widerspruch zu Empfehlungen steht, die du andernorts lesen oder hören kannst. Mir ist das aber egal, denn das Training muss zu dir passen. Und außerdem ist es häufig grundsätzlich viel besser, nicht gleich zu viel auf einmal zu wollen, sondern sich kleinere Ziele zu setzen. Auch hier gilt: Weniger ist manchmal mehr! Und denk dran: Der Boxer kann auch nur einen Wettkampf gleichzeitig bestreiten .
Starte z.B. anfänglich mit täglichen 5-Minuten-Trainings. Absolviere in diesen fünf Minuten Liegestütze, Kniebeugen, Bauchübungen oder ein Beweglichkeitstraining, arbeite am Sandsack oder beginne mit fünf Minuten Schattenboxen. Was du machst, spielt keine Rolle; wichtig ist, dass du dir dafür jeden Tag fünf Minuten Zeit nimmst.
Diese Studie hat gezeigt, dass eine Verhaltensänderung in deinem Kopf nach 66 Tagen abgeschlossen ist und aus deinem täglichen Fünf-Minuten-Training ebenso eine Gewohnheit geworden ist wie das tägliche Zähneputzen. Nach und nach kannst du das Zeitfenster für dein Training vergrößern.
2. Finde eine Aktivität, die dir Spaß macht
Nur die richtige Sportart wird dir (auf Dauer) wirklich Spaß machen. Suche dir einen Sport aus, der zu dir und deinen Lebensumständen passt. Vielleicht hast du ja gar keine Lust auf fünf Minuten tägliches Training. Kein Problem! Dann informiere dich über sportliche Angebote in Wohnortnähe oder auf deinem Weg zur Arbeit.
Vielleicht gibt es sogar Mitarbeiterangebote deines Arbeitgebers. Oder du schaust einfach nach passenden Online-Angeboten. Apropos Online: Auf meinem YouTube-Kanal findest du abwechslungsreiche Trainingsprogramme für das Online-Boxen. Vielleicht ist es ja genau das, was dir Spaß macht!
3. Suche dir Sparrings- oder Trainingspartner
Verabrede dich mit Freunden oder Kollegen zum Training, startet Challenges und motiviert euch gegenseitig für ein gemeinsames Training. Das ist besonders wichtig, falls mal einer von euch keine Lust hat, sich zum Training aufzuraffen. Lerne zu erkennen, ob du wirklich eine Pause brauchst oder ob es nur Mimimi ist, um die vor dem Training zu drücken. Pausen sind wichtig, keine Frage. Sie helfen dir bei der Regeneration. Mimimi bringen dich aber mit Sicherheit nicht weiter.
4. Belohne dich für Fortschritte
Achte dabei darauf, dass die Belohnungen deinem Ziel nicht entgegenstehen. Auf mein Nachfragen bei Teilnehmenden, warum sie überhaupt mit dem Sport anfangen wollen, kommt meistens die Antwort: „Bauch soll weg und Gewicht runter!“
Das sind gute Gründe für (mehr) Bewegung, weil sie Gesundheit und Wohlbefinden unterstützen. Belohnst du dich aber nach deinem Training regelmäßig mit Currywurst, Pommes und Cola, werden Bauch und Gewicht eher zu- als abnehmen. „Ich hab’ ja Sport gemacht, also kann ich jetzt auch zuschlagen!“ höre und lese ich auch immer mal wieder. Diese Leute folgen aber nicht ihrer eigentlichen Motivation (Bauch und Gewicht reduzieren), sondern sehen den Sport als Rechtfertigung dafür, nach dem Sport ungeniert „reinhauen“ zu können. Ziel verfehlt, würde ich sagen!
Es geht nicht darum, sich nicht auch mal eine Currywurst oder eine leckere Pizza zu gönnen. Sie sollte jedoch nicht die Motivation dafür sein, überhaupt Sport zu machen. Belohnungen tun nach konsequent durchgeführten Trainingseinheiten einfach gut und sind mehr als verdient. Aber finde Belohnungen, die deinem Ziel förderlich sind oder es unterstreichen (vielleicht ein figurbetontes Kleid oder eine schicke Hose – endlich in einer Nummer kleiner).
Wenn du mir schon länger folgst, kennst du meine Einstellung zu diesem Thema: Von einem Mal Fast Food wirst du genauso dick wie du von einem Mal Training schlank wirst.
5. Freunde dich mit Rückschlägen an
Rückschläge im Alltag können deine Motivation ausbremsen. Doch sie gehören auf dem Weg zum Ziel dazu. Egal, ob privat, im Beruf, bei deinen sportlichen Aktivitäten – oder auch beim Boxen. Zu diesem Thema habe ich übrigens schon viele Blog-Artikel geschrieben:
– Rückschläge: Wer austeilt, muss auch einstecken können
Wenn du deine 5-Minuten-Challenge oder dein Training im Studio oder auf dem Tennisplatz einmal nicht absolvieren kannst, ist das nicht dramatisch. Aber beachte unbedingt folgenden Rat:
Lass das Training bitte nicht zweimal hintereinander ausfallen.
Denn so stellst du sicher, dass sich eine Gewohnheit entwickeln kann, die dir hilft, langfristig dranzubleiben.
Was wäre, wenn du jetzt mit Sport anfängst
Stell dir mal folgende Situation vor: Du hast mit fünf Minuten pro Tag begonnen und nach einigen Wochen deine Trainingseinheit auf 30 bis 45 Minuten gesteigert; vielleicht deshalb, weil du auf das Online-Boxen umgestiegen bist. Eines Morgens stellst du unter der Dusche fest, dass dein Bauch flacher geworden ist und/oder sich an den Oberschenkeln oder den Armen Muskeln abzeichnen. Wie geil ist das denn? Ja, du freust dich zu Recht, dass du damals mit dem Training angefangen und bis heute drangeblieben bist. Und darauf darfst du stolz sein!
Fazit
Der Beginn einer sportlichen Reise mag anfangs herausfordernd erscheinen, aber mit der richtigen Einstellung und kleinen Schritten wird das Training immer mehr zu einer (angenehmen) Gewohnheit. Der erste Schritt ist immer der schwerste … Aber am Anfang sind es auch nur fünf Minuten pro Tag! Eine ideale Motivation, endlich loszulegen, oder? Und fünf Minuten hat man doch immer.
Bilder im Artikel: Mit Sport anfangen: ©privat