Bei einem der letzten Teamevents stellte eine Teilnehmerin fest, dass das Boxen gar nicht so leicht ist, wie das von außen immer aussieht. Sie sagte auch etwas überrascht zu ihrer Partnerin: „Mensch, die Übungen sind doch bestimmt auch für Menschen mit Demenz-Erkrankungen“.
Hmm… ob Boxen auch Menschen mit Demenz-Erkrankungen helfen kann, weiß ich nicht. Die Frage ist dennoch interessant. Was ich sicher weiß, ist, dass das Boxen nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Fitness verbessert.
Boxen fördert die Neuroplastizität
Neuroplastizität ist die Fähigkeit des Gehirns, seine Struktur kontinuierlich an veränderte Voraussetzungen und Anforderungen anzupassen. Oder anderes gesagt: Das Gehirn besitzt die Fähigkeit zur Neu- und Umstrukturierung und kann sich im Laufe des Lebens entsprechend verändern.
Bewegung oder Sport im Allgemeinen und Boxen als komplexe Sportart im Speziellen fördern die Neuroplastizität. Bei den Boxevents kommen viele boxspezifische Koordinations- und Konzentrationsübungen zur Anwendung. Außerdem arbeiten wir beim Boxen viel mit der nicht-dominanten Hand. Auch das ist für fast alle neu und ungewohnt. Doch das Gehirn passt sich den neuen Anforderungen schnell an. Die Teilnehmer haben nach kurzer Zeit Erfolgserlebnisse und stellen jetzt bereits fest, dass sich Dranbleiben und Durchboxen lohnen.
Außerdem lernen die Teilnehmer, sich auf den Moment zu konzentrieren. Geht es dann später um den Praxistransfer in den Alltag, gehen sie viel aufmerksamer in die Umsetzung.
Boxen aktiviert die Neurogenese
Unter Neurogenese wird die Bildung neuer Nervenzellen im Gehirn verstanden. Das ist übrigens auch im Erwachsenenalter möglich. Allerdings beschränkt sich die Bildung der neuen Nervenzellen auf den Hippocampus. Das ist der Teil im Gehirn, den ein Großteil der Informationen durchläuft. Deshalb wird dieser Teil auch „Tor zum Gedächtnis“ genannt.
Wie bei der Neuroplastizität wird auch die Neurogenese durch Bewegung, Sport und speziell durch das Boxen aktiviert. Wie im Blog schon häufiger beschrieben gilt auch hier: Wir führen keine Boxkämpfe durch! Es gibt keine Kopftreffer, die die geistige Leistungsfähigkeit einschränken können. Ganz im Gegenteil: Die für nahezu alle Teilnehmer ungewohnten Übungen bringen die grauen Zellen richtig in Schwung.
Auch Boxer, die sich auf Wettkämpfe vorbereiten und daran teilnehmen, können ihre Neurogenese aktivieren. Denn neben dem Sport spielen auch die Ernährung und ein allgemein aktiver Lebensstil eine wichtige Rolle. Eine genauere Beschreibung hierzu findest du in nachstehenden Artikeln:
Neurogenese dank richtiger Ernährung
Mit diesen Techniken verbessert ihr eure Gehirnfunktion
Wie werden neue Nervenzellen im Gehirn gebildet?
Einstellung: Boxen statt Mimimi®
Neben den aktivierenden Übungen spielt auch die bewusste Einstellung uns selbst, anderen Menschen und dem Leben gegenüber eine Rolle, so etwa in bestimmten Lebenssituationen. Dazu ein Beispiel aus dem Boxen. Die Pessimisten sagen: „Boxen ist zu anstrengend.“ Die Optimisten sagen: „Boxen macht mich stark!“
Unsere Einstellung übernehmen wir – meistens unbewusst – von Menschen aus unserem Umfeld und den Medien, die wir konsumieren und über die wir kommunizieren. Im privaten Bereich gehören Familie, Freunde, Lehrer, Trainer, Spielgefährten zum unmittelbaren Umfeld. Im beruflichen Bereich sind es Vorgesetzte, Kollegen, Kunden und Geschäftspartner. Außerdem kommen geplante oder auch ganz zufällige Begegnungen und Kontakte mit Menschen und der medialen Welt hinzu, die die Einstellung eines Menschen prägen können.
Wenn du meine Blogartikel schon länger liest oder meine Arbeit als Redner und Boxcoach kontinuierlich verfolgst, wird dir unser Motto „Boxen statt Mimimi“ bereits begegnet sein. Das bedeutet, nach Lösungen zu suchen, proaktiv zu handeln und im übertragenen Sinne zu „kämpfen“ statt permanent zu jammern. Denn durch Jammern verändert sich die Situation nicht.
Übrigens gibt es zum Motto „Boxen statt Mimimi“ verschiedene Sport- und Lifestyle-Produkte. Schau einfach mal im Boxen statt Mimimi®- Shop vorbei.
Fazit
Boxen macht dich stark, auch im Kopf. Es fördert die Neuroplastizität, aktiviert die Neurogenese und prägt deine Einstellung dir selbst und anderen gegenüber. Das gibt dir Energie und Motivation, dein Leben zu gestalten und deine Lebensqualität zu verbessern.
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