Konzentriertes Arbeiten wird für Unternehmer, Fach- und Führungskräfte immer wichtiger. Wer als Unternehmer, Fach- oder Führungskraft arbeitet, der wird immer wieder mit den gleichen Fragen konfrontiert.
- Wie strukturiere ich meinen Tag?
- Wie gehe ich souverän mit Stress, Druck, Rückschlägen und Ablenkungen um?
- Wie bleibe ich effektiv?
Es ist gar nicht so leicht, eine Antwort auf diese Fragen zu finden.
„One size fits all“ passt nicht.
Denn es gibt nicht DIE Lösung, die für alle optimal ist. Es mag Menschen geben, die kommen mit den Methoden wie etwa den SMARTen Zielen, der Eisenhower-Matrix oder den ALPEN-Methoden zurecht. Andere Menschen fühlen sich durch solche „Assistenten“ eingeschränkt.
Wenn du dir ältere Bücher zu dem Thema anschaust wie das links abgebildetete und wenn du die Inhalte mit den heutigen Büchern wie zum Beispiel hier oder hier vergleichst, dann stellst du fest:
Die Anforderungen sind mehr oder weniger gleich geblieben.
Die Menschen arbeiten seit jeher daran, Aufgaben schnell, sauber und effektiv zu erledigen – und auch daran, bei dem Stress und Druck lange gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Damals wie heute!
Es geht also darum, eine für sich passende Arbeitstechnik zu finden und zu entwickeln, um möglichst vielen Anforderungen gerecht zu werden.
Wir müssen einen Weg finden, um in dem Spannungsfeld, in dem wir uns aufhalten, möglichst vielen Anforderungen zu erfüllen.
Konzentriertes Arbeiten im Spannungsfeld
Der Raum, in dem wir uns bewegen, ist von vielen tausenden Entscheidungen geprägt, die wir täglich treffen (müssen) oder wollen.
Nachstehend ein paar Gegenüberstellungen, zwischen denen wir im Kleinen wie im Großen immer wieder neu entscheiden dürfen. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- kämpfen – loslassen
- Anspannung – Entspannung
- dranbleiben, durchsetzen, durchboxen – aufgeben
- Ich – Wir
- Kontrolle – Vertrauen
- sofort antworten – später antworten
- machen – denken und fühlen
- Zeit für andere – Zeit für mich
- Sicherheit – Freiheit
- agieren – reagieren
- Strukturen – Flexibilität
- alleine arbeiten – Team-Arbeit
- Verstand – Herz
- stark sein – Schwäche zugeben
- gestalten und erschaffen – verwalten
- eigene Ziele – fremde Ziele
- Action – Ruhe
- realistisch sein – Visionen und Träume zulassen
- Störungen zulassen – konzentriert arbeiten
- zielfokussiert sein – ziellos sein
- konzentriert denken – diffus denken
Ich weiß, manche Aufzählung ist doppelt. Das macht aber nichts, denn Wiederholung ist wichtig.
Den Anspruch auf Vollkommenheit aufgeben
Angesichts dieser Gegenüberstellung und Tausenden Entscheidungsmöglichkeiten ist es verhältnismäßig leicht, den Fokus zu verlieren, sich zu verzetteln und im Tagesgeschäft regelrecht zu „ersaufen“.
Was aber ohne Zweifel immer der Fall sein wird: Du wirst garantiert mehr Aufgaben zu erledigen haben, als dir Zeit zur Verfügung steht. Egal, wie schnell, effizient und lange du arbeitest, es wird sich nichts ändern. Es rücken immer mehr Aufgaben nach. Die To-do-Liste endet nie.
Das ist gut und schlecht – je nachdem, aus welchem Blickwinkel du es betrachtest. Gut daran ist, dass es immer Arbeit geben wird. Damit bleibt die Chance gewahrt, Probleme zu lösen, Sinn zu erfahren, sich weiterzuentwickeln und zu lernen. Unvorteilhaft ist es, wenn der eigene Perfektionsanspruch angesichts der unfertigen To-do-Liste „schlechte“ Gefühle produziert.
Verabschiede dich von dem Gedanken der Vollkommenheit in allen Bereichen. Irgendeinen Preis zahlst du immer. Mach dir klar, welcher Preis das ist und entscheide dich bewusst dafür oder dagegen.
Work. Box. Relax – 3 Faustregeln für konzentriertes Arbeiten
Ich möchte dir nun meine Antworten auf die drei Fragen vom Anfang des Artikels geben. Es sind drei einfache Faustregeln, die du dir leicht merken und umsetzen kannst, und dennoch einen sehr großen Hebel auf die eigene Wirksamkeit, Produktivität und Leistungsfähigkeit haben.
Faustregel 1: Wie strukturiere ich den Tag?
Die erste Faustregel lautet: Work – Teile deinen Tag auf in ¼ VIP-Zeit und ¾ Zeit für das Tagesgeschäft. Bei einem 8-Stunden-Tag blockst du die ersten zwei Stunden deines Arbeitstages für konzentriertes, produktives und ungestörtes Arbeiten. Du kannst zum Beispiel die VIP- Zeit auch nutzen, um gezielt über deine Arbeitstechnik nachzudenken: Welche Aufgaben haben den größten positiven Einfluss auf meine Arbeit und warum? Welche Aufgaben kannst du delegieren und an wen? Welche Aufgaben kannst du weglassen (Stichwort: Not-to-do-Liste)? Welche Aufgaben kannst du schneller erledigen, ohne dass Genauigkeit und Gründlichkeit darunter leiden?
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Faustregel 2: Wie gehe ich effektiv mit Ablenkungen um?
Die zweite Faustregel lautet: Box. Ziehe im Alltag auch mal die „mentalen Boxhandschuhe“ an. Sage zu normalen Ablenkungen nett und höflich „Nein!“, verschiebe sie oder biete gegebenenfalls andere Unterstützung an. Bei Notfällen ist natürlich sofort zu handeln.
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Faustregel 3: Wie bleibe ich effektiv?
Die dritte Faustregel lautet: Relax. Mach zwischendurch Pausen und finde etwas, um nach der Arbeit Stress abzubauen. Fang an zu boxen, gehe spazieren, geh schlafen, geh in die Natur, mache Sport, male, schreibe, meditiere, spiele Theater, singe, tanze, triff dich mit Freunden oder was auch immer. Mach einfach das, was dir gut tut!
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Bilder im Artikel konzentriertes Arbeiten oben / unten: ©shutterstock / ©privat