Eine gemeinsame Vision für das Team entwickeln

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Niemand gewinnt allein

Nach einem kurzen Abstecher in das Training sowie deine persönliche Fitness und Leistungsfähigkeit widmen wir uns in diesem Blog-Artikel wieder dem Thema „Team und Teamentwicklung“. Konkret möchte ich auf den ersten Punkt der 10 Merkmale von High Performance Teams, also die gemeinsame Vision, näher eingehen. Die 10 Merkmale kannst du übrigens hier nachlesen.

Das Team hat eine gemeinsame Vision

Nachdem die Teilnehmenden beim „Boxen statt Mimimi-Event“ die praktischen Übungen absolviert haben, kommen wir zum Vergleich Boxen / Alltag. Bei Teams hat die Vision vom gemeinsamen Ziel grundsätzlich immer eine große Bedeutung. Das Ziel des (Wettkampf-) Boxens ist schnell definiert: der Gewinn des nächsten Wettkampfes. Im Idealfall hat das gesamte Team (Trainer, Sparringspartner, Boxer) den erfolgreichen Verlauf des Wettkampfes bildlich vor Augen, also den Sieg des Boxers, der jubelnd und mit hochgerissenen Armen aus dem Ring geht.

Genau diesen Idealfall habe ich selber erlebt. Das war beim Quizboxen, das fast auf den Tag genau 10 Jahre her ist (der erste Boxkampf war am 18.10.2012). Ich habe zwar im Training fleißig gearbeitet, war gut vorbereitet und mental fokussiert. Trotzdem war ich sehr nervös und aufgeregt. Das mag etwas kitschig klingen. Allerdings hat mir die Vision des gesamten Teams, mich zum einen auf die eigenen Fähigkeiten verlassen zu können und das Ziel „erfolgreicher Wettkampf“, Kraft, Mut und Zuversicht gegeben.

Und genau das möchte ich Teams bzw. den Teilnehmenden beim „Boxen statt Mimimi-Event“ mitgeben und sie u.A. für das Thema „Vision und Ziele“ begeistern.

Eine gemeinsame Vision im Team führt zu Motivation

Dem Team bzw. den Teilnehmenden stelle ich dann unter anderem diese Fragen:

  • Welche Ziele verfolgt ihr aktuell?
  • Wo steht ihr und wo wollt ihr hin?
  • Sind Ziele überhaupt notwendig oder ist euch der Weg wichtiger? (Ich finde, beides ist wichtig – siehe „Der Weg und das Ziel“.)
  • Welches ist euer „Hauptwettkampf“? (… also das Ziel mit der höchsten positiven Wirkung auf das Team bzw. auf das Unternehmen)
  • Wie wollt ihr das Ziel erreichen?
  • Wie geht ihr mit Rückschlägen um?
  • Wann gebt ihr auf und wann boxt ihr euch durch?

Aus diesen Antworten lässt sich eine gemeinsame Vision entwickeln und ein Bild in den Köpfen der Teammitglieder erarbeiten, das für alle gleich ist. Klingt recht einfach, ist es aber nicht. Jedes Teammitglied nimmt die Umwelt anders wahr und assoziiert mit dem Ziel andere Bilder. Das kann wiederum andere Gefühle hervorrufen, weil sich Werte und Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern. Deshalb ist die Arbeit an der gemeinsamen Vision auch nie wirklich abgeschlossen.

Braucht das Team unbedingt eine Vision?

Selbstverständlich ist Teamarbeit auch ohne eine gemeinsame Vision möglich. Die Frage ist nur, ob die Zusammenarbeit dann genauso viel Spaß macht, genügend Motivation vorhanden ist und sich am Ende der gewünschte Teamerfolg einstellt.

Dazu ein Beispiel: In zweieinhalb Monaten ist das Jahr 2022 zu Ende und 2023 steht vor der Tür – und mit ihm wieder die Zeit der guten Vorsätze. Was ich von guten Vorsätzen halte, kannst du hier und hier nachlesen.

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Viele Menschen erhalten durch gute Vorschätze einen Motivationsschub, etwas verändern zu wollen. Die Euphorie ist bei den meisten Menschen jedoch nicht von Dauer. Gerade einmal 27 Prozent halten immerhin mehr zwei Monate durch (Quelle Statista). In der Umsetzung kommt es früher oder später zu einem Rückschlag und mit ihm der Zeitpunkt, sich die Sinnfrage zu stellen. Wer dann eine klare Vision und ein motivierendes Bild im Kopf hat, wird bei so einem Durchhänger leichter dranbleiben. Fehlt diese Vision, fällt das Aufgeben wesentlich leichter als das Weitermachen. Und schneller als für möglich gehalten, findet man sich in alten Gewohnheiten und Verhaltensmustern wieder. Nichts hat sich geändert. Bis auf die Bestätigung, mal wieder gescheitert zu sein; und das ist nicht gerade förderlich für das Selbstvertrauen und weitere Ziele.

Natürlich ist eine Vision keine Garantie dafür, auch tatsächlich ans Ziel zu kommen – aber sie hilft ungemein. Wenn das Team etwas erreichen will, was bisher noch nicht gelungen ist, braucht es eine Vision. Wenn die gemeinsame Vision jeder im Team verstehen, nachvollziehen und fühlen kann und alle das gleiche „Zielfoto“ vor Augen haben, lässt sich die Motivation auch nach Rückschlägen lange aufrechterhalten, ohne auf den Gedanken zu kommen, bei der ersten Hürde resigniert das Handtuch zu werfen.

Fazit

Eine gemeinsame Vision unterstützt das Team, sich auf ein Ziel einzuschwören und Kräfte zu bündeln. Es führt dazu, dass das Team nicht gleich beim ersten Rückschlag aufgibt, sondern sich motiviert und kämpferisch zeigt und sich auch in schweren Zeiten durchboxt.

Foto im Artikel „Vision im Team“: ©shutterstock.com/Voyagerix