„Hast du gute Vorsätze für das neue Jahr?“ fragte mich kurz vor Weihnachten ein Geschäftspartner.
„Ne. Davon halte ich nicht viel. Timing und der Zeitpunkt sind wichtig, keine Frage. Aber es muss nicht der 1.1. sein. Habe eine übergeordnete Vision, nämlich so viele Menschen wie möglich durch Boxen stärken. Die gibt die Richtung vor und dann habe für das Jahr 1-3 größere Ziele, die ich erreichen möchte.“
„Wie? Nur 3? Mehr nicht?“
„Ja. Mehr nicht. Ich sehe es so: Lieber 1 Ziel erreichen als 10 verfehlen.“
Im Laufe des Gesprächs haben wir noch weiter über Vorsätze, Ziele am Jahreswechsel und Wünsche gesprochen. Hier in Kurzform die Zusammenfassung.
Ziele sind komplex, aber keine Raketenwissenschaft
„Eigentlich“ sind Ziele auch so schön einfach. Du definierst ein Ziel und überlegst dir wie du dahin kommst und wer oder was dich unterstützen kann. Dann wird ein Plan erstellt (was wird wann und bis wann erledigt) und dann los.
Klingt relativ einfach. Ist es aber nicht – weil wir uns meist selber im Weg stehen. Wir lassen uns ablenken, können kurzfristigen Versuchungen nicht widerstehen und / oder geben beim kleinsten Rückschlag auf. Oder wir fangen gar nicht erst, weil uns die innere Stimme (=der innere Gegner) sagt, dass wir das nicht können, nicht gut genug können oder dass das nicht der richtige Zeitpunkt ist.
Oder es kommt etwas Unvorgesehenes, das die Planung komplett zerschießt. Oder..oder…oder…Deshalb ist es wichtig, bei aller Zielfokussierung flexibel zu bleiben – eben wie ein Boxer, der im Wettkampf versucht, als Sieger aus dem Ring zu gehen.
Lesetipps:
4 Schritte, um gute Vorsätze bzw. Ziele zu erreichen
Schritt 1: Sich einen Überblick verschaffen…was will ich überhaupt?
Es gibt verschiedene Lebensbereiche, z.B.
- Job & Karriere
- Familie und Freunde
- Fitness und Gesundheit
- Finanzen
- Persönliches
Zusätzlich noch verschiedene Zeithorizonte (kurz-, mittel- und langfristig) und konkrete/abstrakte Ziele. Nur mal angekommen, du hast in jedem Lebensbereich ein kurzfristiges, ein mittel- und ein langfristiges Ziel, dann hast jetzt auf einmal 5 x 3 x 3 = 45 Ziele stehen. Das sind ganz schön viele. Lass dich davon nicht einschüchtern. Es geht im ersten Schritt nur darum, den Kopf frei zu bekommen.
Deshalb: Schreib mal alle Ziele auf, die dich momentan gerade bewegen. Es spielt keine Rolle aus welchem Lebensbereich sie sind, ob sie konkret oder unscharf sind, ob sie realistisch oder unrealistisch sind oder ob sie kurz-, mittel- oder langfristig sind.
Schritt 2: Priorisieren…was will ich wirklich?
Von der Vielzahl an Zielen geht es jetzt darum, sich 1 – 3 wichtige Ziele rauszupicken. Lieber den Fokus auf 1 bis 3 wichtige Ziele setzen und alles daran setzen, diese zu erreichen als zu versuchen – um im Beispiel von oben zu bleiben – 45 Ziele gleichzeitig zu erreichen.
Deshalb: Gehe deine Ziele durch und frag dich:
- Welches Ziel hat den größtmöglichen positiven Einfluss auf mein Leben? oder
- Welches Ziel begeistert mich am meisten? Oder
- Wenn ich nur ein Ziel erreichen könnte, welches wäre es?
Bei den Prioriäten gilt das Highlander-Prinzip – es kann nur einen geben. Also jede Zahl von 1 bis 3 kannst du nur einmal vergeben. Lass dir dabei Zeit.
Schritt 3: Realitätscheck….kann ich das überhaupt erreichen?
Jetzt bleiben noch 3 wichtige Ziele übrig. In der Box-Metapher ausgedrückt sind diese 3 Ziele deine drei „Hauptwettkämpfe“. Beim Boxen steigt der Boxer in den Ring um zu gewinnen. Das macht er auch nur, wenn er eine realistische Chance hat, zu gewinnen. Die gleiche Einstellung kannst du übernehmen.
Beschäftige dich mit dem Ziel und führe Realitäts-Check durch.
Wir können eben nicht alles erreichen, was wir gerne hätten – selbst wenn wir es uns ganz doll vorstellen.
Für viele Ziele und Träume fehlt uns einfach das Können, die Ressourcen oder die Zeit. Ich möchte nicht entmutigen, sondern nur bei aller Fantasie und Tragträumerei auch an deinen kritischen Verstand appellieren. Um bei der Box-Metapher zu bleiben: Als Laie in den Ring zu einem Boxer zu steigen macht genauso wenig Sinn wie sich mit einem Ziel zu beschäftigen, das von vorn herein zum scheitern verurteilt ist.
Schritt 4: Gute Vorsätze umsetzen….ja, ich will es wirklich!
Wenn du das Ziel aber erreichen kannst, dann fang einfach klein an und geh den kleinst möglichen Schritt. Danach noch ein. Und dann noch einen. Gib auch nicht gleich beim ersten Rückschlag auf, sondern bleib dran, box dich durch und kämpfe für dein Ziel.
Lesetipps:
- Sie entscheiden, wofür Sie kämpfen
- „Wenn du etwas willst, musst du es dir holen“
- Anfangen. Dranbleiben. Durchboxen.
Fazit: Gute Vorsätze oder Ziele erreichen ist Handwerk
Vorsätze oder Ziele setzen und erreichen – ein Dauerthema….vor allem Jahreswechsel. Dabei ist das Thema keine Raketenwissenschaft, sondern Handwerk. Es geht darum, Ziele zu identifizieren, zu priorisieren und dann flexibel umzusetzen.
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Foto Titelbild Vorsätze: ©Depositphotos_auriso
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